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Kumiho Na-Ri 01
Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,
... sogar besser war. Mönch, ganz sicher würde er Mönch, wenn die Götter ihn am Leben ließen. Das versprach er inbrünstig in einem stillen Gebet. Aber Leben wollte er. „Hai, Yukinaga San! Ich werde gehorchen!" * * * Der Fluss Das Umgehen der Truppen erwies sich als nicht so einfach, wie Na-Ri es sich vorgestellt hatte. Zur Sicherung des Nachschubes und um vor Angriffen von hinten geschützt zu sein, hatten die Japaner überall Posten entlang der Straßen aufgebaut. Auch wenn sie nicht auf einer Straße liefen, waren sie gezwungen, diese zu überqueren. Und außerdem mussten sie über den Fluss. Für Kumihos stellte ein Fluss normal kein Hindernis dar, in menschlicher Gestalt allerdings schon. Und durch den Menschen an ihrer Seite erst recht. Das konnte nun nur über eine Brücke oder eine Fähre erfolgen, wenn sie nicht schwimmen wollten. Doch dieser Fluss war viel zu groß, um einfach von Menschen durchschwommen werden zu können. Ein weiteres Problem war, dass der Wald nicht bis zum Fluss reichte, abgesehen von einigen Steilufern. Sie mussten also ohne Deckung durch Reisfelder laufen, die vor Menschen nur so wimmelten. Am geschicktesten wäre es natürlich nachts dort entlang zu laufen, wenn alle schliefen, so wie es Na-Ri immer getan hatte, wenn sie unterwegs war. So ungeduldig sie war, Antworten zu erhalten, drängte sie allerdings auch nichts. So beschloss sie, einfach bis zur Nacht zu warten. „So wie es aussieht, kommen wir jetzt nicht weiter. Ungesehen kommen ...
... wir nicht durch das Tal. Wir werden hier Rasten und die Nacht abwarten. Komm, zieh dich aus, wir können uns gleich wieder vereinigen." Verdrossen blickte De-Yong sie an. „Wir haben erst kurz nach Mittag. Wir können nicht bis zur Dunkelheit warten, wir dürfen keine Zeit verlieren. Und wir haben uns doch am Morgen vereinigt, so dringend kann dein Bedürfnis danach doch noch nicht wieder sein?" „Warum die Eile? Wäre ich alleine, könnte ich ungesehen über den Fluss laufen. Aber nicht in menschlicher Gestalt. So müssen wir eben auf die Nacht warten." Na-Ri verstand einfach die Ungeduld der Menschen nicht. Was spielte es für eine Rolle, ob sie morgen, übermorgen oder in einer Woche am Ziel ankamen? „In der Nacht werden wir aber kein Boot finden, was uns über den Fluss bringt. Die nächste Brücke ist weiter weg und zweifellos bewacht. Ich muss zu meiner Einheit, ich kann nicht unnötig Zeit vergeuden.", konterte De-Yong. Auf Na-Ris Stirn bildete sich eine Zornesfalte. „Also vergeudest du mit mir Zeit, ja? Du willst dich nicht mit mir vereinigen? Dann gib mir meine Perle wieder!", fauchte sie verletzt. De-Yong wich erschrocken zurück. „So war das nicht gemeint. Ich verliere Zeit, statt zu meiner Einheit zu kommen. Ich muss dahin, wir sind im Krieg." „Der für dich bereits verloren ist, wenn ich dich daran erinnern darf. Außerdem: Was kannst du schon ausrichten? Nimm dich selbst nicht so wichtig!" „Ich bin wichtig! Eigentlich hätte ich überhaupt nicht ...