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Kumiho Na-Ri 01
Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,
... nehmen uns, was wir brauchen, wenn wir in der Nacht dort durchkommen. Kein Grund, jetzt dort hinzugehen." „Weil ich kein Dieb bin!" „Die Sachen der Samurai hast du auch genommen." De-Yong verdrehte genervt die Augen. „Das waren Feinde. Außerdem tot. Die brauchten sie nicht mehr." Na-Ri dachte über seine Argumente nach. Dann zuckte sie mit den Schultern. „Ich habe noch nie etwas gekauft. Wenn ich etwas haben wollte, hat man es mir entweder freiwillig gegeben, oder ich habe es mir genommen." „Das ist der Unterschied zwischen Dämonen und Menschen. Bis später!" De-Yong drehte sich um und beendete damit diese blödsinnige Diskussion. Diese Kumiho konnte wirklich nerven. * * * „Nein!" „Doch!" „NEIN!" Na-Ris Augen begannen wieder gefährlich zu leuchten. „Ich werde das nicht anziehen!" „Du hast es versprochen!" „Wenn wir in eine Stadt gehen, hatte ich gesagt. Hier ist keine Stadt!" Wie ein bockiges Kind stampfte sie mit dem Fuß auf, und ergänzte: „In den Sachen kann ich mich nicht bewegen!" Verwundert hob De-Yong die Kleidung hoch und musterte sie. Dann schüttelte er den Kopf. „Klar kannst du das. Jede Frau kann sich in Kleidung bewegen, du natürlich auch. Aber wenn du die anziehst, müssen wir nicht bis zum Abend warten, wir können noch heute über den Fluss." „Du wolltest doch nur etwas zu Essen kaufen!", warf sie ihm vor. „Stattdessen bringst du so was mit!" „Es gibt nichts zu Essen. Die Samurai haben alles mitgenommen. ...
... Immerhin konnte ich für uns Kleidung kaufen. Daher war der Weg nicht vergeblich." Na-Ri schnüffelte an der Kleidung und verzog angewidert ihr Gesicht. „Die stinkt!" Verwundert roch De-Yong an dem für Na-Ri bestimmten Kleid. Er nahm einen leichten Blumengeruch wahr. „Die stinkt doch nicht. Die riecht ganz sauber. Und überdies haben sie sogar Yasmin in der Kleidung eingeschlagen, damit sie duftet." „Sage ich doch: Sie stinkt!" De-Yong wurde ungehalten. „Keine Widerrede, Frau: Du ziehst das jetzt an!" Verblüfft riss Na-Ri ihre Augen auf. So hatte noch niemand gewagt mit ihr zu sprechen. Zumindest niemand, der es nicht sehr bald bitter bereut hätte. Unwillkürlich bildeten sich ihre Fangzähne. Das würde er bereuen! Dann fiel ihr Blick auf seinen Anhänger, welchen er deutlich sichtbar über der Kleidung trug. Wie ein Wasserguss traf es sie. Genausoschnell, wie die Zähne erschienen waren, verschwanden sie wieder. Verwirrt starrte sie ihn an. Sie sah aus wie ein Tiger, der einen Bauern anspringen wollte, und stattdessen mit nem Stock einen über die Schnauze gezogen bekam. De-Yong hatte die Dämonin bewusst provoziert. Wie er es erwartet hatte: Sie konnte ihm nichts antun. Die ganzen letzten zwei Stunden hatte er überlegt, wie er Gewissheit erlangen konnte. Natürlich hatte er nun mit seinem Leben gespielt, doch wenn er keinen Schutz vor ihr hatte, konnte sie ihn jederzeit umbringen, sobald sie ihm überdrüssig war. Nun hatte er den Beweis. Weiter wollte er ...