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Kumiho Na-Ri 01
Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,
... wiederholte Na-Ri und drehte sich etwas hin und her. „Wir sind Mann und Frau!" Es war wie eine eiskalte Dusche für De-Yong. Verheiratet mit einer Dämonin? Das ging nicht, er hatte bereits eine Frau! Aber zugleich war das eine gute Idee. Damit hatten sie eine Erklärung, weshalb sie unterwegs waren. Um der Wirkung ihres Lächelns zu entgehen, nahm er seine ganze Selbstbeherrschung zusammen, und drehte sich wieder um. „Ja, wir werden als Mann und Frau reisen. Wir sind frisch verheiratet, und ich stelle dich meinen Eltern vor. Damit wird die Neugier der Leute, weshalb wir in Zeiten des Krieges reisen, ausreichend befriedigt sein. Nun komm!" De-Yong blinzelte und versuchte, das Bild des lächelnden Mädchens, wieder durch das Bild des mordenden Dämons zu überdecken. So lächelnd war sie noch viel erschreckender. „Na-Ri?" „Ja?" „Bitte höre auf zu lächeln. Du verzauberst damit die Männer!" Na-Ris Lächeln wurde noch eine Spur heller. Zum Glück sah es De-Yong nicht, er hatte auch so schon wieder einen schmerzhaften Ständer. Na-Ri befolgte De-Yongs Anweisung und bemühte sich, nicht mehr zu lächeln. Doch noch immer leuchteten ihre Augen vor Freude: Sie war eine Braut! Eine echte, menschliche Braut! In tausend Jahren hatte sie noch nie jemand zu seiner Braut erklärt. Damit könnte sie den Fluch brechen! Und nun wollte er sie seinen Eltern vorstellen! So in Gedanken versunken hatte sie überhaupt nicht bemerkt, dass sie durch das Dorf gelaufen waren. Zu spät ...
... drang ihr der Geruch von Samurai in die Nase. Sie liefen genau in eine Patrouille. „Halt!", rief einer der Samurai. „Wer seid ihr, und wo wollt ihr hin?" Sein Koreanisch war schlecht, aber verständlich. De-Yong hatte sich als Erstes von seiner Überraschung erholt. Er verbeugte sich tief und zog Na-Ri an der Hand hinterher, damit sie seinem Beispiel folgte. „Ich bin Na De-Yong und mit meiner Braut unterwegs nach Norden, um sie meinen Eltern vorzustellen!" Na-ri hatte sich nicht verbeugt, sondern stand verwirrt auf der Straße. Was sollte sie tun? Es waren drei Samurai. Zwei zu Fuß, einer etwas weiter hinten zu Pferd. Er hatte sichtlich Mühe, sein Pferd zu kontrollieren, was sehr unruhig tänzelte. Kein Wunder, es roch die wahre Natur des Kumihos vor sich. Die beiden Fußsoldaten starrten Na-Ri voller Bewunderung und Begehren an. Der Dolmetscher klang neidisch. „Das ist deine Braut? Warum riskierst du es, in solchen Zeiten mit ihr unterwegs zu sein?" Plötzlich fiel sein Blick auf die Strohmatte. „Was ist in deinem Paket?" „Nur einige Sachen. Teile der Aussteuer.", log De-Yong schnell. „Und warum trägt sie die nicht selbst? Zeig mal her!" Um Zeit zu gewinnen, nickte De-Yong und nahm das Bündel langsam von der Schulter. Wenn er schnell genug war, konnte er sie vielleicht überraschen. Vorsichtig legte er das Bündel auf die Straße und lockerte die Verschnürung. „Habt ihr euch meine Braut richtig angesehen? Wer ließe so einer Frau was ...