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Kumiho Na-Ri 01
Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,
... davongetragen worden. Nur durch eine volle Drehung seines Körpers hatte er sich fangen können, wobei er mit dem Schwung gleich noch den zweiten Samurai getroffen hatte. Das hätte auch schief gehen können. Er musste lernen, seine neue Kraft zu beherrschen. Entschlossen stand er auf und packte die Waffen wieder aus. Seine Übungszeit war nicht allzulang, bevor Na-Ri wiederkam. Sie trug einen kleinen Vampirhirsch unter dem Arm und betrachtete einige Zeit lang unentdeckt aus dem Dickicht heraus, wie De-Yong mit dem erbeuteten Schwert auf der Lichtung herumhüpfte, hierhin und dorthin sinnlos die Luft teilte. Was für ein Spiel betrieb er da? Doch da er so wild mit der Waffe herumfuchtelte, wollte sie sich sicherheitshalber bemerkbar machen, bevor sie zu ihm trat. Immerhin könnte er sich sonst verletzen. Menschen waren so schreckhaft und ungeschickt. „Ich bin zurück, De-Yong!" Wie erwartet erschreckte er sich und sprang einen halben Satz zurück, das Schwert in ihre Richtung gestreckt. Na-Ri trat aus der Deckung. Erleichtert senkte De-Yong die Waffe. „Was spielst du hier? Kämpfst du gegen unsichtbare Luftgeister? Hier sind keine!" Verärgert verzog De-Yong sein Gesicht. „Ich spiele nicht, ich übe. Meine Kraft ist gewachsen und ich bin schneller geworden. Ich muss lernen, damit umzugehen, sonst kann ich nicht gut kämpfen, wenn wir wieder auf Feinde treffen." Er bückte sich und steckte das Schwert wieder in die Scheide zurück. Na-Ri warf ihm den kleinen ...
... Hirsch vor die Füße. „Du hättest stattdessen ein kleines Feuer machen können. Nun musst du ihn wohl roh essen." „Roh? Ich esse kein rohes Fleisch!" Na-Ri teilte die Vorliebe für zubereitetes Fleisch durchaus, aß jedoch auch rohes. Vor allem Blut musste sie jedoch roh verzehren. „Dann verstehe ich um so weniger, dass du kein Feuer gemacht hast." „Woher sollte ich wissen, dass du auf die Jagd gehst? Ich dachte, du besorgst andere Nahrung!", versuchte er sich zu verteidigen. „Ihr Menschen seid seltsam!", stellte Na-Ri fest. ‚Nein', dachte De-Yong, als er sich aufmachte trockenes Holz zu suchen. ‚Dämonen sind seltsam. Ganz besonders Weibliche!' Die Zubereitung hatte länger gedauert als geplant, doch am Ende war De-Yong satt. Der Hirsch, obwohl nicht einmal so hoch wie seine Hüfte, war natürlich viel zu viel für eine Mahlzeit. Leider besaß De-Yong nichts, um den Rest haltbar zu machen. Er konnte noch ein durchgebratenes Stück für das Frühstück aufheben, den Rest würden sie aber zurücklassen müssen. Auch die Dämonin hatte noch einmal gegessen. Gemeinsam hockten sie am schwach rauchenden Feuer und starrten in die Glut. Um weiter zu laufen, war es inzwischen schon zu dunkel. „Was hattest du damit gemeint, dass ich die Männer verzaubere?", fragte sie plötzlich und riss De-Yong aus seinen Gedanken. Er zögerte einen Moment und warf noch ein Stück Holz in die Glut, bevor er antwortete. „Dein Lächeln! Es macht dich noch schöner! Kein Mann kann dir da ...