1. Kumiho Na-Ri 01


    Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... widerstehen!"
    
    „Meinst du so?" Sie lächelte wieder wie am Nachmittag.
    
    „Äh, ja, das meine ich. Kannst du das bitte lassen?"
    
    „Warum?"
    
    „Bitte Na-Ri!", verlegen blickte er weg.
    
    „De-Yong?"
    
    „Was denn?"
    
    „Ich sehe, du bist wieder bereit dich mit mir zu vereinigen!"
    
    Missmutig lief De-Yong am nächsten Morgen hinter Na-Ri her. Sie benutzte ihn!
    
    Gut, zugegeben, es war ja toll gewesen, letzte Nacht, und heute früh auch wieder. Aber sie benutzte ihn! Und er wusste nicht wofür.
    
    Sobald er einen Moment klar denken konnte, also sobald er die Augen schloss oder seine Augen von ihr abwenden konnte, stellte er sich vor, wie er kleine Halbdämonen mit ihr zeugte.
    
    Ihren wohlgestalteten, nackten Hintern beim Laufen ständig vor sich zu sehen, machte das Ganze nicht viel besser. Denn einerseits hatte er diese schreckliche Vorstellung, andererseits pfiff ein anderer Körperteil von ihm völlig auf seine Bedenken.
    
    Na-Ri dagegen war derweil in ihren Gedanken unbekümmert und glücklich. Im Moment war es ihr nicht einmal mehr wichtig zum Tempel zu gelangen. De-Yong sah sie als seine Braut an, nur das zählte! Aber natürlich musste er sie seinen Eltern vorstellen. Das gehörte sich so. Daher liefen sie nun weiter.
    
    Da sie weitgehend oben auf den Hügelkämmen liefen, auf seit Jahrhunderten genutzten Elefantenpfaden, bestand vorerst keine Notwendigkeit für sie, wieder ins Tal zu den Menschen zu müssen und Kleidung anzuziehen.
    
    Sie kamen schnell vorwärts, obwohl die Pfade in ...
    ... den seltensten Fällen direkt in ihre gewünschte Richtung führten. Doch sie waren so schnell, dass Umwege keine Rolle spielten. Ein Pferd hätte dieses Tempo nicht lange durchgehalten.
    
    Dementsprechend kamen sie ihrem Ziel näher, und bevor sie am Abend wieder Rast einlegten, war De-Yong erstaunt, wie weit sie gekommen waren.
    
    „Ich kenne diesen Ort!", meinte er bestimmt, und zeigte auf einen kleinen Schrein, der an einer Wegkreuzung stand.
    
    „Von hier ist es eine Zweitagesreise bis zu mir nach Hause!"
    
    Na-Ri blieb stehen.
    
    „Gut, dann lass uns einen Rastplatz suchen und was essen, bevor wir uns wieder vereinigen. Es wird Zeit!"
    
    Sie hob die Tasche mit dem unglücklichen Kaninchen hoch, welches das Pech gehabt hatte, ihnen unterwegs vor die Füße zu springen.
    
    „Reicht das, oder soll ich noch Eines fangen?"
    
    „Ein Zweites wäre wohl besser. Ich habe wieder großen Hunger!", antwortete De-Yong. „Besser zwei, dann haben wir auch noch was fürs Frühstück!"
    
    Die Dämonin warf ihm die Tasche zu.
    
    „Gut, dann jage ich schnell was, und du suchst hier in der Nähe einen geeigneten Platz und machst schon mal Feuer!"
    
    Bevor er etwas erwidern konnte, war sie auch schon fort.
    
    Verärgert stand De-Yong einen Moment unschlüssig herum. Er hasste es, wenn sie ihn rumkommandierte. Er war ein Mann, und außerdem Offizier! Zögernd kam er trotzdem den Anweisungen nach, weil sein Magen knurrte.
    
    Es wurde wirklich Zeit, die Dämonin loszuwerden.
    
    Nicht weit von dem Schrein entfernt fand er ...
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