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Kumiho Na-Ri 01
Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,
... einen geeigneten Lagerplatz. Die alte Feuerstelle bewies, dass hier schon häufiger Reisende Rast gemacht hatten. Es dauerte nicht lange, und das gehäutete Kaninchen drehte sich an einem Stock über dem Feuer. Dann kam auch Na-Ri mit ihrer Jagdbeute zurück. Tatsächlich hatte sie zwei weitere unglückliche Nager erbeutet. Schnell waren auch die vorbereitet und über das Feuer gesteckt. Während sie langsam gar wurden, bemühte sich De-Yong, nicht zu Na-Ri zu schauen. Es war verrückt: Um so länger er mit ihr zusammen reiste, desto begehrenswerter wurde sie. Obwohl er wusste, was sie war. Und wenn sie ihn anlächelte, setzte sein Verstand aus. „Na-Ri, würdest du dir bitte wieder was anziehen?" „Weshalb?", fragte sie verblüfft. „Wir sind in der Nähe einer Straße. Und dieser Lagerplatz ist offensichtlich häufig benutzt. Es könnte jemand kommen." „Ich habe keine Spuren von Samurai gewittert. Alles in Ordnung.", meinte sie unbekümmert. „Ich meine ja auch nicht Samurai. Sondern irgendwelche Reisende." „Oh. Ich vergesse immer wieder, wie prüde ihr Menschen seid. Gut, nach dem Essen. Und natürlich der Vereinigung! Übrigens: Das erste Kaninchen ist gar!" Seufzend nahm De-Yong es vom Feuer. ‚Halbdämonen! Eine ganze Schar Halbdämonen!', ging durch seinen Kopf. Aber seinen einäugigen Mönch in seiner Körpermitte schien das nicht zu stören. Ganz im Gegenteil, der freute sich schon wieder. Böses Erwachen Neben der schönsten Frau der Welt aufzuwachen, war ...
... eigentlich nicht übel. Wenn diese überirdisch schöne Frau einen überdies sogar weckte, indem sie sich nackt auf den Morgenständer setzte und begann ihn sanft zu reiten, dann war das für einen Mann normalerweise der Himmel. Zumindest, wenn der Mann nicht wusste, dass ihn gerade eine blutrünstige Dämonin ritt, und seiner Annahme nach versuchte, kleine Monster zu zeugen. Das Schlimme war jedoch: Auch wenn dieser Mann es wusste, in diesem Moment war es ihm völlig egal. Sie hätte ihn in diesem Moment sogar sein Blut aussaugen können, und er hätte es nicht beachtet, weil er in einer Sphäre schwebte, die jenseits der Wirklichkeit schien. Und während er bei einem normalen Akt mit seiner Frau hinterher wohlig entspannt einschlafen konnte, sehnte er sich hier dagegen nach noch mehr. Das erschreckte De-Yong bis ins tiefste seiner Seele, sobald sein Verstand wieder einigermaßen an sein Gehirn angekoppelt hatte. Er war nicht ganz sicher, aber an diesem Morgen hatte er wohl sogar zur Dämonin gesagt, dass er sie liebte! Als sich dessen erinnerte, schüttelte er sich vor Grauen. Mühsam zwang er sich, daran zu denken, dass ihr jetziger Körper nur ein Trugbild war. Eine künstliche Hülle für ein Monster, welches die Seelen der Menschen fraß. Und als Dämon war sie selbst ohne Seele und Gewissen. Gewissensbisse und Begehren nach dieser Dämonin kämpften in seinem Inneren um die Vorherrschaft, ohne dass es jedoch einen eindeutigen Sieger gab. Zumindest bisher. Bisher schaffte es die ...