1. Kumiho Na-Ri 01


    Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... hinüber.
    
    Er musste was essen, zumindest forderte das sein Magen.
    
    * * *
    
    „Bist du satt?"
    
    Na-Ri sah ihn fragend an.
    
    De-Yong nickte und warf den abgenagten Knochen ins Feuer.
    
    „Dann lass uns wieder Vereinigen, es wird Zeit!"
    
    „Ich möchte nicht!", widersprach De-Yong.
    
    Na-Ri war ehrlich verblüfft. Das hatte sie in tausend Jahren noch nie von einem Mann gehört, dem sie das angeboten hatte.
    
    „Dumöchtest nicht?" Ihre Stimme bekam einen gefährlichen Unterton.
    
    „Du kannst einen Menschen nicht zusammenschlagen, ihn beinahe töten, und dann erwarten, dass er Liebe mit dir macht! So funktioniert das nicht."
    
    „Ich rede nicht von Liebe machen. Wir sollen uns nur vereinigen! Und ob du es willst oder nicht, spielt dabei keine Rolle: Es ist notwendig! Außerdem hat es dir bisher immer Vergnügen bereitet."
    
    „Ja, äh, nein", begann De-Yong herumzudrucksen. „In gewisser Weise schon, ja, aber es ist nicht dasselbe, wie wenn Menschen es tun. Vor allem freiwillig. Warum ist es überhaupt notwendig?"
    
    „Unser Pakt lautet, dass du mir dein Wissen gibst, nicht ich dir meines!", erinnerte sie ihn. „Aber sei's drum: Du trägst meine Kraft in dir. Umso weiter ich mich von dir entferne, desto schwächer werde ich. Wenn ich jedoch deinen, mit meiner Kraft erzeugten, Samen aufnehme, gibt dieser in mir die Kraft ab. Dann habe ich Vorrat und bin nicht darauf angewiesen, ständig in deiner unmittelbaren Nähe zu sein, um an meine Kraft zu gelangen. Und nun zieh dich aus!"
    
    „Also hat ...
    ... es nicht den Zweck, dass du Halbdämonen mit mir zeugen willst?"
    
    Na-Ris Gesichtsausdruck wechselte von zunächst überrascht zu angewidert.
    
    „Aber nein! Warum sollte ich das wollen? Wer will schon Halbdämonen?"
    
    Misstrauisch sah De-Yong sie an. Sprach sie die Wahrheit? Um abzulenken, deutete er auf die Leiche des Mönchs.
    
    „Und der da stört auch. Er ruft mir ständig in Erinnerung, was du bist. Das erschreckt mich."
    
    „Beim Essen hat er dich offensichtlich nicht gestört."
    
    „Das ist etwas anderes."
    
    „Weshalb?"
    
    „Ist so, fertig!", erwiderte De-Yong ungehalten.
    
    „Ich kriege ihn einfach nicht mehr hoch!"
    
    Na-Ri runzelte ihre Stirn. Nachdenklich betrachtete sie De-Yong.
    
    „Habe ich ihn kaputtgemacht?"
    
    „Was? Nein! Ich kann nur nicht, weil du mir Angst machst! Verstehst du nicht?"
    
    „Oh."
    
    Beide blickten nachdenklich ins Feuer. Schließlich hob Na-Ri wieder ihren Kopf.
    
    „Würde es helfen, wenn ich meine Fangzähne wieder verschwinden ließ und so wie gestern lächeln würde?"
    
    „Ähm, ich glaube schon.", stammelte De-Yong überrascht.
    
    Als ob nichts gewesen wäre, lächelte sie ihn an.
    
    Doch, ja, es half, bemerkte er. Dann übernahm wieder ein anderer Körperteil von ihm die Kontrolle.
    
    * * *
    
    Einen ganzen Tag hatten sie durch De-Yongs Verletzungen verloren, bevor sie sich wieder auf den Weg machen konnten.
    
    Aber so schwer die Verletzungen auch gewesen waren, nach nun zwei Tagen spürte De-Yong nichts mehr davon. Es war wirklich erstaunlich, wie schnell er ...
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