1. Kumiho Na-Ri 01


    Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... Na-Ri!"
    
    Erschrocken wich De-Yong zurück. Was hatte er nun schon wieder falsch gemacht? Wieder so eine Laune der Kumiho, die er nicht begriff. Doch eine weitere Abreibung wollte er nicht riskieren.
    
    „Ja, schon gut. Wenn du es wünscht, Bitteschön! Kim Na-Ri, meine Herrin!"
    
    Wütend funkelten ihre Augen ihn an, das dämonische Aufleuchten blieb allerdings aus.
    
    „Geh voraus, ich folge dir angemessen", befahl sie ihm. „Aber geh langsam!"
    
    Achselzuckend tat De-Yong wie geheißen. Nun, bald würde er sie hoffentlich los sein.
    
    Der Weg war steil. Doch dank seiner neuen Kräfte kam De-Yong sehr zügig voran, obwohl er sich gemäß der Anweisung bemühte, langsam zu gehen.
    
    Als er darüber nachdachte, bedauerte er, dass er mit Na-Ri auch seine Kräfte wieder verlieren würde. Daran konnte man sich schon gewöhnen. Außerdem waren die gerade jetzt, im Krieg, für ihn als Soldaten sehr angebracht.
    
    Plötzlich gab der Boden unter seinem Gewicht nach, und er rutschte seitlich den Steilhang hinunter. Auf matschigen Boden gleitend, fand er nichts, um sich festzuhalten. Die kleine Klippe vor sich sah er ebenfalls zu spät.
    
    Mit einem Aufschrei rutschte er darüber hinweg und landete etwa 10 Schritt tiefer in einem Sumpf, wo er mit einem lauten Platsch versank.
    
    Sogleich füllte sich sein zum Schrei geöffneter Mund mit Schlamm, und De-Yong musste Husten. Beim vergeblichen Versuch, die Kehle wieder freizubekommen, schluckte er weiteren Schlamm. Panik breitete sich in ihm aus. Er wusste ...
    ... nicht mehr, wo oben und unten war, bekam keine Luft und konnte nichts sehen. Wirkungslos schlug er um sich, ruderte mit Armen und Beinen, bis seine Kräfte ihn verließen.
    
    Gerade als er sich seinem Schicksal ergeben wollte, spürte er, wie er ergriffen wurde. Etwas zog ihn mit Kraft aus dem Sumpf und warf ihn auf trockenen Boden, wo ihn der Aufprall den Schlamm aus dem Körper presste.
    
    Mit einem schmerzhaften Atemzug holte De-Yong tief Luft, musste erneut husten, atmete bewusst langsam. Minutenlang rang er so nach Luft, bis er sich endlich gefangen hatte, und nicht mehr Schlamm aushusten musste.
    
    Dank des Drecks in seinen Augen konnte er auch nichts sehen. Immerhin war er sich sicher, wem er seine Rettung zu verdanken hatte.
    
    „Danke, Na-Ri, dass du mein Leben gerettet hast. Zum zweiten Mal!"
    
    „Zum ersten Mal, und ich bin nicht Na-Ri, aber bitteschön!", erklang eine dunkle, rauchige Stimme, die eindeutig nicht die von Na-Ri war.
    
    „Oh, Verzeih. Ich dachte, meine Begleiterin hätte mich gerettet. Wo ist sie. Und wer bist du?"
    
    „Um deine zweite Frage zuerst zu beantworten: Ich bin Cham!"
    
    Ein Aufschrei unterbrach ihn.
    
    „Cham, du Mistkerl!"
    
    Es war eindeutig Na-Ris wuterfüllte Stimme. Der Schrei kam von irgendwo weiter oben. Vermutlich da, wo De-Yongs Sturz begonnen hatte.
    
    „Mach mich wieder los! Ich werde dich umbringen!"
    
    „Und was deine Begleiterin betriff, die ist ganz in der Nähe, und es geht ihr gut.", antwortete Cham mit freundlichem Tonfall.
    
    * * *
    
    Es ...
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