1. Kumiho Na-Ri 01


    Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... dir ruhig Zeit!", erklärte er und hastete los. Jetzt oder nie.
    
    Tempelgespräche
    
    Aufmerksam hatte der Mönch De-Yongs Bericht zugehört. Nun saß er sowohl erschrocken, als auch in sich gekehrt da. Schließlich nickte er.
    
    „Du sagtest, du bist die Verbindung aus freien Stücken eingegangen? Und die Kraft des Dämons ist nun in dir?"
    
    „Ja, ja. Aber wie werde ich sie wieder los?"
    
    „Dir ist klar, dass du damit gegen die Gebote der Götter verstoßen hast? Wir Menschen dürfen uns nicht mit den Übernatürlichen einlassen, um persönliche Vorteile zu erhalten, welche zum Schaden von anderen Menschen sind!"
    
    „Aber sie hat mir doch nur das Leben gerettet!", protestierte De-Yong. „Außerdem wusste ich ja nicht, auf was ich mich da einließ. Ich dachte einfach nur, dass ich einen befristeten Schutzpakt mit der Dämonin eingehen könnte."
    
    „Um Menschen zu töten?"
    
    De-Yong schluckte.
    
    „Feinde, Samurai, ja sicher, wir sind im Krieg!", gab er zu.
    
    Der Mönch schüttelte seinen Kopf.
    
    „Das spielt keine Rolle. Du entfesselst unkontrollierbare Mächte zum Schaden von Menschen. Was, wenn die Feinde Gleiches tun? Was, wenn Armeen von Dämonen hier gegeneinander kämpfen? Kannst du dir ausmalen, was aus unserer Welt würde? Deine Motive mögen richtig sein, doch es ändert nichts daran, dass diese Kräfte niemals eingesetzt werden dürfen. Die Folgen sind unabsehbar."
    
    So hatte De-Yong das noch nicht betrachtet. Der Mönch hatte recht. Was, wenn die Feinde ebenfalls Dämonen als Verbündete ...
    ... nahmen?
    
    „Das habe ich nicht bedacht. Aber was nun, welche Strafe erwartet mich? Kann ich der noch irgendwie entgehen?" „Deine Strafe hast du bereits verdient, das kann nicht mehr geändert werden. Du hast eine Dämonin als deine Gefährtin, damit bist du für alles verantwortlich, was sie Menschen antut. Bis zu deinem Lebensende."
    
    „Und was, wenn die Dämonin sterben würde?"
    
    „Wenn Götter und Dämonen sterben könnten, wären sie keine. Sie vergehen erst, wenn auch die Welt vergeht, nicht früher."
    
    „Aber ich habe sie Bluten sehen. Sie verspürt Schmerzen!"
    
    ‚Und auch Lust!', fügte er in Gedanken hinzu.
    
    „Sicher, man kann Dämonen verletzen. Man kann sie sogar zeitweise aus dieser Sphäre verbannen, ja, das ist möglich. Aber da du die Lebenskraft dieser Dämonin in dir trägst, hätte das auch für dich unabsehbare Konsequenzen. Diesen Weg einzuschlagen würde ich dir nicht empfehlen."
    
    De-Yong senkte niedergeschlagen seinen Kopf.
    
    „Allerdings könntest du dich der Dämonin entziehen."
    
    Ein Fünkchen Hoffnung erwuchs in ihm.
    
    „Entziehen? Wie?"
    
    „Die Windgeborene kann nicht durch Salzwasser schwimmen. Steig auf ein Schiff, und sie kann dir nicht folgen, wenn du weiter als einen halben Tag vom Festland entfernt bist. Zieh auf eine Insel."
    
    Traurig schaute De-Yong den Mönch an.
    
    „Dann müsste ich alles hinter mir lassen. Da könnte ich auch gleich Mönch werden."
    
    „Nun, das wäre die andere Möglichkeit.", erwiderte der Mönch indigniert.
    
    De-Yong schluckte.
    
    „Verzeiht, ich ...
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