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Kumiho Na-Ri 01
Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,
... würde es zweifellos wieder in Ordnung bringen. Da Samshin sie nicht dafür bestraft hatte, spielte es keine Rolle. Als sie ins Freie trat, setzte sie daher ein Lächeln auf, um die Männer nicht zu erschrecken. Was allerdings nicht wirklich gut gelang. Beide blickten sie ängstlich an. Achselzucken beendete sie den Versuch. „Ich habe beschlossen, dass die Verbindung zwischen mir und De-Yong fernhin bestand hat. Er darf weiter Hüter meiner Perle und Träger meiner Kraft sein!", erklärte sie generös. „Allerdings nur so lange er alle Bedingungen unseres Paktes erfüllt und den mir zukommenden Respekt erweist!", schränkte sie gleich noch ein. De-Yong nickte, sichtlich erleichtert. „Vielen Dank, Na-Ri. Ich fühle mich geehrt und werde dir mit Freuden mein Wissen vermitteln." „Gut, nun wo das geklärt ist, lass uns was essen und uns dann wieder vereinigen. Meine Kraft schwindet!", versuchte sie zur routine zurückzukehren. „Na-Ri, das geht nicht. Oder besser noch immer nicht!", widersprach De-Yong. „Der üble Geruch haftet dir noch immer an. Das kann ich nicht!" Erschrocken weiteten sich Na-Ris Augen. Sie stank noch immer? Das konnte nicht sein, sie roch nichts. Garnichts! Sofort begann sie zunächst ihre Arme abzuschnuppern, dann verrenkte sie sich und roch an allen Körperstellen, die sie erreichen konnte. Dann hob sie die Nase in den Wind und schnupperte. Nichts, sie roch überhaupt nichts! Verwirrt rannte sie zum Abtritt und roch an der Rückseite des ...
... Schuppens. Dann hinüber zum Vorratslager. NICHTS! Erstaunt sahen De-Yong und der Mönch dem Schauspiel zu und blickten sich dann kurz verständnislos an. „Was ist, Na-Ri?", wagte De-Yong schließlich, vorsichtig zu fragen. „Er ist weg!", antwortete Na-Ri mit verzweifelter Stimme. „Was ist weg? Der Gestank jedenfalls nicht, das kann ich dir versichern!" Der Mönch nickte, De-Yongs Worte bestätigend. Erneut liefen Tränen über Na-Ris Gesicht. „Meinen Geruchssinn! Ich kann überhaupt nichts mehr riechen!" „Oh." Im Moment sah De-Yong überhaupt kein Grund, weshalb Na-Ri deshalb unglücklich sein sollte. Im Gegenteil, mit Freude hätte auch er gerne seinen Geruchssinn abgegeben. Zumindest derzeit. „Kommt das oft vor?" „Noch nie!", fauchte sie wutentbrannt zur Antwort, sah dann jedoch gleich wieder unglücklich drein. Ihr Blick fiel auf den verwüsteten Tempel. Samshin legte wirklich großen Wert auf gute Manieren - und zügige Bestrafungen. Deprimiert hockte Na-Ri sich hin, und ließ ihrem Selbstmitleid freien Lauf. „Nun, ich denke, ihr solltet jetzt zumindest gut Frühstücken!", schlug der Mönch vor. „Ihr wollt ja sicher bald aufbrechen! Für die Kumiho werde ich etwas hier heraus bringen. Nicht nötig, dass sie mein unwürdiges Heim betritt!" Tatsächlich war es schon beinahe Mittag, als Na-Ri und De-Yong endlich den Tempel verließen. Der Mönch hatte Wort gehalten und sie mit dem Nötigsten ausgestattet. Auf seinen Rücken trug De-Yong nun das zwei Schritt ...