1. Kumiho Na-Ri 01


    Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... hohe Tragegestell eines reisenden Händlers, in welchen er die Waffen eingepackt hatte. Sobald er oben das Tuch zurückschlug, konnte er mit einem einzigen Griff das Schwert ergreifen und ziehen. Alldings nur, wenn er das Gestell abgesetzt und schräg gestellt hatte.
    
    Zur Tarnung baumelten überall am Gestell Kalebassen, die mit verschiedenen Kräutern gefüllt waren, welche der Mönch zur Herstellung von Medizin und zur Zubereitung von Speisen gesammelt hatte.
    
    De-Yong hatte sich aufmerksam erklären lassen, was für Kräuter das waren, und wofür sie benötigt wurden. Zum Glück war er der Schrift kundig, und konnte die Zeichen auch lesen, welche auf die Kalebassen gemalt waren. Sein Gewand war einem reisenden Kräuterhändler angemessen. Daher würde seine Tarnung wohl ausreichend sein.
    
    Bei Na-Ri gab es allerdings weiterhin Probleme. Nun ja, eines.
    
    Egal, was sie anziehen würde, sie würde Aufmerksamkeit erregen, so übel wie sie stank. Und als seine Begleiterin käme sie so auch nicht infrage.
    
    Schließlich beschlossen sie, dass die Kumiho als Aussätzige gehen sollte. Die Bettlerlumpen passten dazu. Noch einige Verbände um den Kopf gewickelt, würde ihr makelloses Antlitz verbergen, und ihr Gestank sowieso jeden abhalten, näher an sie heranzutreten.
    
    Es bedurfte viel gemeinsamen Zuredens und die volle Überzeugungskraft des Mönchs, bis Na-Ri diese demütigende Ausstaffierung endlich akzeptierte.
    
    Was ihr insgeheim wirklich zu schaffen machte war allerdings, dass sie sich bereits ...
    ... seit einem ganzen Tag nicht mehr mit De-Yong vereinigt hatte. Außerdem hielt De-Yong ständig mindestens 10 Schritt abstand. Innerlich spürte sie ein Ziehen, was auf schwindende Kraft hin deutete. Nicht schmerzhaft, oder bedrohlich, aber unangenehm. Tatsächlich würde das Gefühl intensiver werden, umso länger sie die Vereinigung nicht vollzogen. Die einzige Hoffnung, die sie hatte war, dass der Gestank endlich verflog und De-Yong wieder einen Steifen bekam.
    
    * * *
    
    „Also, wenn ich dich richtig verstehe, töten können wir einen Kumiho nicht? Wohl aber zerteilen und dann getrennt vergraben?"
    
    Nachdenklich runzelte Taka seine Stirn.
    
    Seit einem halben Tag saßen sie schon zusammen, hatten Tee getrunken und auch etwas gegessen, währen der Priester alles berichtete, was er über Fuchsgeister wusste.
    
    „Und das reicht?"
    
    „Nein", ergänzte der Geisterjäger. „Der Kopf muss auf jeden Fall getrennt vom Körper bleiben. Aber ohne Bannsprüche wird der Körper sich ausbuddeln und den Kopf von sich aus aufsuchen. Dazu werdet ihr mich benötigen."
    
    Der Samurai nickte.
    
    „Ja, gut dass wir dich dabei haben. Aber darüber hinaus, was kannst du noch für Hilfe anbieten?"
    
    Der Priester und Geisterjäger, Kazuki Ichimaru griff in sein Gewand und entnahm eine kleine Schachtel. Dann begann er zu grinsen.
    
    „Damit, Miyahara San, kann ich den Kumiho aufspüren. Sobald dieses Amulett die Kraft eines Kumiho spürt, richtet es sich darauf aus. Und das über viele Hundert Schritt. Bei mächtigen Kumihos ...
«12...535455...76»