1. Kumiho Na-Ri 01


    Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... sogar über eine Tagesreise."
    
    Taka schlug sich vor Freude auf die Oberschenkel.
    
    „Großartig. Sobald ich einen Hinweis bekomme, werden wir aufbrechen. Wie gut kannst du reiten?"
    
    Das Lächeln des Priesters verschwand schlagartig.
    
    „Reiten?", fragte er vorsichtig. „Normal reise ich in einer Sänfte!"
    
    „Keinesfalls. Du wirst reiten. Ich werde keine Zeit mit einer Sänfte vergeuden, wenn die Jagd beginnt."
    
    Nun schaute der Priester unglücklich drein.
    
    „Ich fürchte, Pferde und ich sind nicht die besten Freunde."
    
    „Miyahara, San!", unterbrach der Wachsoldat. „Eine Meldung!"
    
    Taka nahm den Zettel entgegen und entfaltete ihn. Sein Lächeln wurde breiter.
    
    „Nun, Kazuki, dann wirst du dich jetzt mit einem Pferd anfreunden. Es geht los! Wir haben einen Hinweis!"
    
    Voller Erregung sprang er auf.
    
    „Die Jagd beginnt!"
    
    * * *
    
    Es war wirklich nichts zu machen. Der Hengst stieg auf, sobald der Priester auch nur zwei Schritt herantrat. Und bei den anderen Pferden war es nicht besser.
    
    So etwas hatte Taka noch nie erlebt. Ärgerlich befahl er, den Versuch aufzugeben, den Priester ein Pferd besteigen zu lassen. Sie hatten schon zu viel Zeit verloren.
    
    „Es ist der Geruch des Übernatürlichen, der mich umgibt", versuchte Kazuki zu erklären. „Ich habe schon viele Geister bekämpft, und die Aura von ihnen haftet mir nun an."
    
    „Nun, dann besteig deine Sänfte. Wir brechen auf! Zum Glück ist es nicht so weit. Anscheinend haben die Flüchtigen eine Patrouille von uns ...
    ... angegriffen und getötet. Doch zum Glück für uns gab es Zeugen, die Geld nicht abgeneigt sind. Also los!"
    
    Die Mehrzahl von Takas Kriegern war noch unterwegs, sodass ihr Trupp vorläufig nur aus acht Samurai, dem Priester und dem armseeligen Übersetzer Yoshimoto bestand. Doch Taka hatte nicht die geringsten Zweifel, dass sie trotzdem einem Kumiho gewachsen waren. Solange der sie nicht überraschen konnte. Aber das Überraschungsmoment war nun auf ihrer Seite.
    
    Überfall
    
    „10?"
    
    „20!"
    
    „15?"
    
    „Nein, 20 Schritte Abstand, keinesfalls weniger!", erklärte De-Yong bestimmt.
    
    „Zum einen ist dein Geruch nicht mal um eine Nuance besser geworden, zum anderen darf nicht der Eindruck erweckt werden, dass wir zusammen gehören. Eine Aussätzige begleitet keinen Händler."
    
    „Übertreib es nicht!", warnte sie ihn.
    
    „Wenn du dich als Aussätzige verkleidest, bist du nun mal eine. Das war keine Beleidigung!"
    
    Während De-Yong recht leise sprechen konnte, da Na-Ri nach wie vor über ein ausgezeichnetes Hörvermögen verfügte, musste sie schon ein wenig lauter sprechen, sodass er sie verstand. Immerhin musste sie Abstand einhalten, damit er sich nicht übergab.
    
    Und nun sogar noch mehr. 20 Schritt, auf keinen Fall sollte sie sich ihm auf weniger als 20 Schritt nähern. Wenn sie ihn nur begreiflich machen konnte, was das für sie bedeutete. Jeder Schritt Abstand mehr, verstärkte das Ziehen in ihr, das Sehnen nach ihrer Perle, ihrer Essenz und Kraft.
    
    Sie hatten inzwischen den Berg, und damit das ...
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