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Kumiho Na-Ri 01
Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,
... wieder auf die windabgewandte Seite zurück!" Noch eine Demütigung. Während der Rast, überdachte De-Yong, was er unterwegs erfahren hatte. Immer wieder war er mit entgegen kommenden Flüchtlingen ins Gespräch gekommen, welche ihm rieten, lieber weiter in den Norden zu ziehen, wo die Samurai nicht waren. Doch das war kein guter Rat. Selbst wenn er ein echter Händler gewesen wäre, der Norden bot keine Sicherheit. Er wusste, was die Samurai planten. Das war kein Geheimnis gewesen. Sie würden durch den Norden ziehen, und China angreifen. Sicher war man in diesem Land erst wieder, wenn die Samurai vertrieben oder besiegt wären. Inzwischen hatte er aufgegessen und reinigte das Geschirr an einem nahen Bach. Plötzlich hörte er sich nähernde Stimmen. Als er sich erhob, erkannte er einige Soldaten. Koreaner. Erleichtert näherte er sich ihnen. Die sechs Männer hatten sich inzwischen am Feuer niedergelassen. Sie sahen abgekämpft und müde aus. Ihr Kleidung war stellenweise zerrissen, und nur drei von ihnen waren noch bewaffnet. Als sie De-Yong bemerkten, wollten sie schon aufspringen, aber hockten sich gleich wieder hin, als sie einen einfach gekleideten Mann erkannten. „Hallo!", grüßte De-Yong die Ankömmlinge. Sie nickten nur schwach. „Alles in Ordnung?" „Hast du was zu Essen für uns?", fragte, anstatt zu antworten, einer der Männer. In De-Yong meldeten sich die Alarmglocken. „Es tut mir leid, das Letzte habe ich gerade aufgebraucht. Ich ...
... hoffe, morgen in der Stadt was erwerben zu können, wenn ich meine Kräuter verkauft habe.", log er. Einer der Männer erhob sich und ging zu De-Yongs Gepäck. „Dann macht es dir sicher nichts aus, wenn wir selbst nachsehen. Vielleicht hast du was übersehen?" „Nein, das sind meine Sachen, da habt ihr nichts dran zu suchen!", widersprach De-Yong aufgebracht. Wie auf ein Zeichen erhoben sich die anderen fünf Männer und versperrten De-Yong den Weg. „Mach keinen Ärger, Mann. Wir wollen nur etwas zu Essen und dein Geld. Du kannst dann unbehelligt weiter laufen!" Plötzlich pfiff der Erste laut auf. Er hatte das Wachstuch angehoben und in die Tasche geschaut. „Na sie mal einer an, was wir hier haben!" Mit beiden Händen zog er die Arkebuse und das Samuraischwert heraus. „Wenn wir hier nicht mal einen feindlichen Spion haben!" Sofort richteten die anderen ihre Waffen auf De-Yong. „Ganz ruhig, Leute. Ich bin kein Spion! Ich bin Na De-Yong, Offizier unter dem Befehl von Yi Sun-Sin. Und die Waffen stammen von getöteten Samurai!" „Und Essen hat er auch. Jede Menge sogar!", rief der Erste, welcher inzwischen noch einmal in die Tasche geschaut hatte. „Ein Offizier also?", meinte ein Anderer. „Mir völlig egal. Du wolltest uns also verhungern lassen? Weißt du was, wir werden dich nicht berauben. Wir werden dich einfach nur umbringen, und die herrenlosen Sachen dann mitnehmen!" De-Yong trat angesichts der Übermacht einen Schritt zurück. Nervös sah er sich nach ...