1. Kumiho Na-Ri 01


    Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... auf."
    
    „Er hat mir meine Nase gebrochen und zwei Zähne raus geschlagen!", meldete sich ein Anderer, der heftig im Gesicht blutete. „Bring ihn um, sonst tue ich es!"
    
    Gleich würde sie frei sein, dachte sich Na-Ri. Dann würde sie sich ihre Perle holen, und wieder frei im Wald jagen können ...
    
    Tigerdreck!
    
    Sie sprang auf und rannte los.
    
    Der Mann mit der Arkebuse holte gerade aus, um De-Yongs Schädel endgültig zu zertrümmern, als ihn etwas von hinten ansprang und fünf Schritt weit wegstieß. Nur ein Baum verhinderte, dass er weiter geschleudert wurde. Der Aufprall brach ihn einige Knochen, tötete ihn jedoch nicht.
    
    Geschockt starrten die restlichen vier Männer Na-Ri an.
    
    „Heiliger Buddha, wer ist das denn? Wo kommt die den so plötzlich her?"
    
    „Und was ist das für ein entsetzlicher Gestank?, ergänzte ein anderer.
    
    Na-Ri hatte keine Lust auf die Fragen einzugehen.
    
    „Ihr verzieht euch jetzt besser. Dieser hier gehört zu mir!", fauchte sie.
    
    Unschlüssig wichen die Männer langsam zurück. Nicht aus Angst vor diesem Mädchen, sondern vor dem Gestank. Der Angriff war so schnell erfolgt, dass sie ihn gar nicht richtig gesehen hatten. Ihr Verstand beschloss, den zu ignorieren.
    
    „Frau, du stinkst abartig. Du solltest dich wirklich mal baden!", meinte einer der Männer angewidert.
    
    Es waren seine letzten Worte.
    
    Schneller als die Männer reagieren konnten, stand Na-Ri vor dem Mann, hob ihn mit einer Hand hoch und schleuderte auch ihn gegen einen Baum. Allerdings ...
    ... tötete ihn der Aufprall.
    
    Na-Ris Augen hatten wieder angefangen, dämonisch blau aufzuleuchten. Ihre Fangzähne kamen heraus.
    
    Das war zu viel für die Überlebenden. Sie drehten sich um und ergriffen so schnell sie konnten die Flucht. Selbst der schwer verletzte Schläger, den Na-Ri als erstes angegriffen hatte, kroch so schnell er es vermochte davon.
    
    Nicht schnell genug.
    
    Menschenblut war ein guter Ersatz für Fleisch. Und das Blut dreier Menschen stillte Na-Ris Verlangen nach ihrer Perle. Auch wenn zwei davon bereits tot gewesen waren, war ihr Blut noch ausreichend warm gewesen.
    
    Die Leichen warf sie, nicht weit entfernt, achtlos übereinander in den Wald. Dann sammelte sie De-Yongs Waffen wieder ein und verstaute sie im Tragegestell.
    
    Dass die überlebenden Soldaten zurückkehren und sie angreifen würden, befürchtete sie nicht. Zwei von ihnen waren so schwer verletzt, dass sie wohl kaum weit laufen konnten, und wenn sie nicht bald Hilfe bekamen, würden auch sie sterben. Der Letzte, nun, der würde wohl erst wieder anhalten zu laufen, wenn er sich in der Sicherheit eines Tempels befand. Na-Ri grinste zufrieden. Nun, da De-Yong nicht bei Bewusstsein war, konnte sie wieder ganz dicht bei ihrer Perle sein. Gesättigt und in der Nähe ihrer Kraft. Ach war das schön.
    
    Neben dem Bewusstlosen hockend, beobachte sie ihn. Sein Atem ging ruhig, die Verletzung seines Kopfes hatte schon begonnen zu heilen. Aber es würde mindestens einen Tag dauern, bis er wieder laufen konnte, ...
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