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Kumiho Na-Ri 01
Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,
... fügte er schnell hinzu: „Wegen meiner Kopfschmerzen!" Die Kopfschmerzen waren erheblich, aber De-Yong hoffte, dass sie bald nachlassen würden. Nachdem er sich umgezogen und die unbrauchbaren Kleidungsstücke weggeworfen hatte, schulterte er sich das Tragegestell. Na-Ri wich wieder auf Abstand zurück. Zügig brachen sie auf und trotz der Kopfschmerzen, schlug De-Yong ein schnelles Tempo an. Mit seiner verstärkten Kraft wollte er es zumindest versuchen, die verlorene Zeit wieder hereinzuholen. Seit fünf Tagen war er bei seiner Einheit überfällig und der Admiral würde sich Sorgen machen. Das Klappern der Behälter und Kalebassen unterband er einfach, indem er sie in Stoff eingewickelt in das Tragegestell packte. Er wollte ja nichts verkaufen. Sie waren noch nicht allzu weit gekommen, kaum eine viertel Tagesreise in seiner Geschwindigkeit, als De-Yong den Hufschlag von Pferden vernahm. Durch die Kopfschmerzen zu sehr abgelenkt, entschied er sich zu spät, sicherheitshalber den Weg zu verlassen. Immerhin konnten es ja weitere versprengte Soldaten sein. Doch das Gebüsch links und rechts würde ihn zu sehr aufhalten, und vor allem seine letzte Kleidung wieder zerreißen. Daher unterließ er es und wich nur an den Rand des Weges zurück. Na-Ri dagegen konnte problemlos im Wald untertauchen, als sie die Pferde hörte. Diesmal sogar deutlich weiter als üblich. Pferde mochten sie nicht. Dank ihres feinen Gehörs konnte sie dennoch sehr viel mitbekommen, was vor ihr auf der ...
... Straße geschah, wenn auch nicht unbedingt normal laut gesprochene Worte verstehen. Dass sie aber überhaupt ausweichen musste, verdross sie erneut. Was konnte sie nur tun, diesen Gestank loszuwerden? Und noch viel wichtiger: Ihren Geruchsinn zurückzuerlangen? Aus ihrem Versteck lauschte sie und wartete ab, dass die Entgegenkommenden vorbei waren. Hoffentlich quatschte De-Yong nicht wieder so viel. Bisher hatte er mit beinahe jeder Gruppe kurz geredet, und nach Neuigkeiten vom Krieg gefragt, ohne jedoch viel mehr zu erfahren, als sie bereits wussten. Dass diesmal jedoch etwas anders war, bemerkte sie, als De-Yong nicht wie üblich die Entgegenkommenden heiter begrüßte, und auf seine Waren hinwies, wovon er allerdings trotzdem noch nicht ein bisschen verkauft hatte. Sie kannte sich mit Handel nicht aus, vermutete aber, dass echte Händler von Zeit zu Zeit schon etwas verkauften. Nein, De-Yong blieb still. Dafür vernahm sie andere Stimmen, in einer Sprache, die sie kannte, aber nicht verstand: Japanisch! Verwirrung Als De-Yong die Samurai erkannte, erschrak er zutiefst. War er direkt in die japanische Armee hineingelaufen? Nichts hatte ihn vorgewarnt. Wäre die Armee hierher unterwegs, würden sie Flüchtlinge nur so vor sich her treiben. Melder wären ihm entgegengekommen, oder Menschen im Laufschritt. Armeen bewegten sich langsam. Nein, das war keine Armee. Ein Aufklärungstrupp oder eine Vorhut, das war möglich und eher wahrscheinlich. Doch verwunderte es ihn ...