1. Kumiho Na-Ri 01


    Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... schon.
    
    Was hatten sie so weit in feindlichem Gebiet verloren? Getarnte Spione waren viel besser geeignet, ein feindliches Gebiet zu erkunden. Ein kleiner Trupp Krieger war leichte Beute für einen Feind.
    
    Rasch drückte er sich noch weiter an den Rand, den ängstlichen Händler konnte er ganz überzeugend spielen. Er sah neben berittenen Samurai auch eine, von vier Männern getragene Sänfte. War es die Eskorte eines wichtigen Japaners? Eines Diplomaten womöglich?
    
    Die beiden vordersten Krieger ritten auf ihn zu und schrien ihn an. Er verstand zwar nicht, was sie sagten, aber ihre Gesten deuteten darauf hin, dass er sich zu verbeugen hatte.
    
    Schnell nahm er sein Tragegestell herunter, kniete sich hin und verbeugte sich tief. Solange sie nicht sein Gepäck untersuchten, würde ihm möglicherweise keine Gefahr drohen. Hoffentlich war Na-Ri in Hörweite und auch gewillt sofort zu erscheinen, wenn er sie diesmal rief.
    
    Die beiden Krieger schienen zufrieden und bezogen Posten neben ihm, zweifellos mit ihrer Hand am Schwertgriff, während der Trupp sich näherte.
    
    Weitere Reiter passierten ihn, und De-Yong schöpfte Hoffnung, dass sie einfach weiter zogen, ohne ihn weiter zu beachten.
    
    Da erdröhnte ein Befehl und die ganze Abteilung hielt plötzlich an. Zwei weitere Reiter näherten sich ihm.
    
    De-Yong wurde nervös. Sollte er versuchen zu fliehen? Dank seiner neuen Fähigkeiten mochte es ihm sogar gelingen. Hätten sie allerdings die Absicht gehabt, ihn zu töten, hätten ...
    ... ihn die ersten Reiter nicht angeschrien, sondern sofort attackiert. Es ergab keinen Sinn, damit bis jetzt zu warten.
    
    Ängstlich horchte er, ob vielleicht eine Klinge gezogen würde. Das wäre ganz gewiss der Moment, wo er flüchten musste. Allerdings waren seine Chancen dann zu Entkommen gleich null.
    
    Wieder sprach der Befehlshaber etwas auf japanisch.
    
    Dann vernahm er eine andere Stimme, welche ihn in einigermaßen verständlichen Koreanisch ansprach.
    
    „Kommandant Taka Miyahara wünscht zu erfahren, wohin dieser Weg führt, und welches die nächste Stadt ist."
    
    Schnell überlegte De-Yong, ob er eine falsche Auskunft geben sollte. Den Feind zu belügen war wichtig und richtig. Doch könnte das auch nur eine Fangfrage sein, um festzustellen, ob er glaubwürdig war. Daher beschloss er, aufrichtig zu antworten.
    
    „Herr, der Weg führt weiter bis Pangyo. Aber vorher gibt es einige kleinere Ortschaften, deren Namen ich nicht alle kenne."
    
    Seine Worte wurden offensichtlich übersetzt.
    
    Erneut wurde eine Frage gestellt, welche der Dolmetscher ihm übersetzte.
    
    „Wir sind auf der Suche nach zwei Flüchtigen. Einem Mann mit seiner Braut. Er nennt sich Na De-Yong und seine Frau Na-Ri. Kennst du sie? Bist du einem entsprechenden Paar begegnet?"
    
    De-Yong fühlte regelrecht, wie sein Blut aus den Adern wich und er bleich wurde. Er konnte nur hoffen, dass es dank seiner tiefen Verbeugung nicht bemerkt wurde. Zumindest die Kopfschmerzen, welche ihn eben noch geplagt hatten, waren ...
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