1. Kumiho Na-Ri 01


    Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... verschwunden.
    
    „Nein, Herr, nicht dass ich wüsste. Mir sind viele Flüchtlinge die letzten Tage begegnet. Aber an ein besonderes Paar kann ich mich nicht erinnern. Die Namen sind mir auch unbekannt."
    
    Wieder wurde übersetzt.
    
    Spürbar unzufrieden erfolgte eine Antwort, welche abermalig übersetzt wurde.
    
    „Miyahara San wäre hoch erfreut, wenn ihm eine Begegnung zugetragen würde, und sichert eine hohe Belohnung für Informationen zu. Hier erhaltet ihr eine Beschreibung der Flüchtigen. Könnt ihr lesen?"
    
    Automatisch nickte De-Yong, zu spät bedenkend, dass ein einfacher Kräuterhändler das nicht unbedingt konnte.
    
    „Gut, die Beschreibung wurde auch auf Koreanisch verfasst. Wenn ihr etwas erfahrt, nehmt dieses Blatt und zeigt es einem japanischen Posten. Der wird dann wissen, was zu tun ist. Die Belohnung ist sehr hoch!"
    
    Ein Blatt Papier wurde ihm gereicht. De-Yong war gezwungen sich etwas aufzurichten, um das Papier entgegenzunehmen. Soweit es ihm möglich war, ließ er dabei seinen Kopf gesenkt.
    
    „Danke! Richtet eurem Herrn aus, dass es mir eine Freude ist, mich umzuhören!"
    
    Sofort kniete er sich wieder hin und verbeugte sich bis zum Boden.
    
    Nun wurde er offensichtlich nicht mehr beachtet. Langsam setzte sich der Trupp wieder in Bewegung. Der offensichtliche Offizier ritt zur Sänfte, und sprach irgendetwas hinein. Vermutlich erstattete er der, dort drinnen befindlichen, wichtigen Persönlichkeit Bericht.
    
    Sobald die Sänfte vorbei war, setzten sich auch die beiden ...
    ... Reiter der Vorhut wieder an die Spitze und verließen ihren Posten neben De-Yong.
    
    Vorsichtig wagte er, etwas den Kopf zu heben und zu drehen, um mehr von dem Trupp sehen zu können. Vor allem musste er wissen, wer ihn jagte. Das warum konnte er sich zwar denken, es musste mit der Patrouille am Fluss zu tun haben, doch auch das ergab nicht wirklich Sinn. Welche Armee würde eine Gruppe Soldaten in feindliches Gebiet schicken, um dort einen einheimischen Flüchtling zu suchen?
    
    Er erkannte einen großen, in schwarzer Rüstung gekleideten Samurai, welcher ein Geweih auf dem Kopf trug. Außerdem zählte er acht Bewaffnete, die Träger und den Dolmetscher, welcher noch immer neben ihm war. Der Mann war offensichtlich kein Samurai. Ihre Blicke begegneten sich für einige Augenblicke. Dann senkte De-Yong schnell wieder sein Gesicht.
    
    Nun entfernte sich auch der Dolmetscher von ihm, und beeilte sich, wieder seinen Platz hinter der Sänfte einzunehmen.
    
    Die letzten Reiter passierten ihn, und innerlich atmete er auf. Das war noch einmal gut gegangen. Zufrieden beglückwünschte er sich zu seiner Entscheidung, sich zu verkleiden.
    
    In diesem Moment vernahm er zornige Stimmen, und der ganze Trupp hielt erneut an, kaum 10 Schritte von De-Yong entfernt.
    
    Woher kam ihm das Gesicht dieses Händlers nur so bekannt vor, dachte Yoshimoto, als er wieder seinen Platz in der Kolonne einnahm. Seit sie hier in Korea gelandet waren, hatte er natürlich unzählige Gesichter gesehen. Aber woher kannte er ...
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