1. Kumiho Na-Ri 01


    Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... lagen, näherten sie sich ihm. Allerdings mit größter Vorsicht.
    
    Sie teilten sich, um ihn von zwei Seiten gleichzeitig angreifen zu können. Langsam wich De-Yong zurück. Dabei musste er aufpassen, nicht den Verletzten zu nahe zu kommen, oder über das sterbende Pferd zu stürzen.
    
    Mit einem überraschend schnellen Ausfall attackierte er den linken Krieger. Als dieser zurückwich, schlug De-Yong nach rechts, und parierte dadurch den Hieb, den der rechte Krieger in diesem Moment nach ihn führte. Ein kurzes, heftiges Klirren erklang. Die ganze Kraft, die De-Yong in den Abwehrschlag gesteckt hatte, riss ihn nun herum.
    
    Die Klinge des Angreifers, zweifellos auf seinen Kopf gezielt, wirbelte an seinem Kopf vorbei, während De-Yong sich wegen des viel zu starken Schwungs, einmal um sich selbst drehte.
    
    Als er sich fing, sah er mit ungläubigen Staunen, den Körper seines Gegners kopflos vor ihm stehend. Das in der hälfte zerteilte Schwert noch in beiden Händen vorgestreckt haltend.
    
    Als hätte der Körper erst jetzt begriffen, dass er tot war, fielen die Arme kraftlos herunter, das zerstörte Schwert schlug auf den Boden auf, und der Körper ging zunächst in die Knie, bevor er vornüber kippte.
    
    Diesen Moment der Verblüffung nutzte der letzte seiner Gegner aus, De-Yong sein Schwert in die Seite zu stoßen. Mit einem Aufschrei ging er in die Knie. Als der Krieger das Schwert drehte und wieder herauszog, hatte De-Yong das Gefühl, seine Eingeweide würden brennen.
    
    Selbst in die Knie ...
    ... gehend, erwartete er den tödlichen Hieb.
    
    In diesem Moment ertönte der gewaltige Knall.
    
    Sowohl De-Yong als auch sein Gegner zuckten erschrocken zusammen. Doch De-Yong fasste sich zuerst. Mit aller verbliebener Kraft stieß er sein Schwert aufwärts, durch die Brustpanzerung des Samurai.
    
    Erstaunt blickte der ihn an, bevor sein Lebenslicht erlosch und er umkippte.
    
    Unter Schmerzen erhob sich De-Yong, seine blutende Seite haltend, und drehte sich um, um zu sehen, was geschehen war.
    
    Gerade noch rechtzeitig um mitzubekommen, wie Na-Ri der Kopf abgeschlagen wurde.
    
    De-Yong erstarrte. Sie war tot? Die Unsterbliche war tot?
    
    Und er war frei, schoss es ihm durch den Kopf. Vorausgesetzt, er überlebte.
    
    Verwirrt blickte er an sich herunter. Das Blut floss aus seiner Seite. Wenn er nichts unternahm, würde er in kürzester Zeit verblutet sein.
    
    Sich auf sein Schwert stützend, ging er zum nächstliegenden Toten und löste die seidene Schärpe. Stöhnen band er sie um sich und verringerte mit diesem provisorischen Verband die Blutung. Ein Blick zurück zeigte ihm, dass die anderen Krieger ihn noch nicht beachtet hatten.
    
    Er humpelte zu seinen am Boden liegenden Tragegestell, steckte das Schwert hinein. Dann sah er sich um. Ein Pferd stand reiterlos keine zwei Schritt entfernt.
    
    Vorsichtig näherte sich De-Yong dem fremden Schlachtross. Wenn es ihm gelang, das zu besteigen, hatte er eine Chance zu entkommen.
    
    Mit ruhiger Stimme versuchte er es zu beruhigen. Hielt seine Hand ...
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