Walhalla
Datum: 10.03.2022,
Kategorien:
Romantisch
... Einverständnis und ihre Lippen fast zeitgleich.
Sie begriff, dass ich sie nicht leitete, sondern ihr die Führung überließ. Gab ihr die Sicherheit, nur mit ihren Gefühlen und nicht meinen umgehen zu müssen. Alle Achtung. Lange Zeit hielt sie die gezügelte Leidenschaft durch. Die geborene Kriegerin.
Erst gegen Ende ließ sie sich mitreißen, wurde der Kuss wieder wilder und drängender. Fasste sie plötzlich an mein Handgelenk und zog meine Hand von ihrer linken Brust. Drückte sie tiefer und zwischen ihre Beine. Da klar war, dass sie schnell Angst vor der eigenen Courage bekommen würde, rieb ich nur pro Forma daran herum.
"Oh, fuck... stopp", kam dann das erwartete Signal, und ich hielt meine Hand entsprechend still.
Es war dunkel geworden, wir hatten uns einige Zeit in der wundervollen Zeitlosigkeit unserer Küsse verloren.
"Alles klar. Es ist spät geworden. Was möchtest du tun?"
"Ich weiß nicht. Ich bin völlig verwirrt."
"Wir sollten ins Bett gehen. Du musst müde und erschöpft sein. Du kannst bei mir schlafen, ich werde deine Verwirrung nicht ausnutzen."
"Das ist keine gute Idee."
"Warum? Vertraust du mir nicht?"
"Doch..."
"Na bitte. Soll ich das Licht anmachen, oder wagst du dich mit mir in die Dunkelheit?"
"Ich habe keine Angst vor der Dunkelheit."
"Das ist gut. Komm."
Im Flur machte ich dann doch das Licht an. Wir blinzelten beide in das eher grelle Licht. Und waren vor ihrer Tür angekommen.
"Wenn du lieber alleine schlafen ...
... möchtest, ist das natürlich auch okay. Du sollst nur wissen, dass du das nicht brauchst. Ich lass dir den Vortritt im Bad, die Tür am Ende des Gangs."
"Danke."
Es machte keinen Sinn, ihre Entscheidung, wo genau sie die Nacht verbringen wollte, zu beeinflussen. Es wäre mir leichtgefallen. Aber das verstand ich nicht als meine Aufgabe. Ich sah sie im Pyjama an meiner offenen Schlafzimmertür vorbeilaufen, Richtung Gästezimmer. Es war müßig ihr "Gute Nacht" hinterherzurufen.
Kaum hatte ich mich nach dem Zähneputzen abgelegt, klopfte sie an meine Tür. Ihr Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Scheu und diebischen Vergnügen, als sie auf mein Bett zusteuerte.
"Also gut. Du hast gewonnen. Ich schlafe bei dir. Aber nicht mit dir. Verstehen wir uns da, Alter?"
"Aber klar. Und ich habe dir auch gesagt, dank deiner Patentante würde sich da ohnehin nicht viel abspielen, fürchte ich. Meine Zunge ist soweit wieder halbwegs hergestellt, wenn du..."
Also gut, der Wink mit dem Kopfkissen. In die Richtung wollte sie also noch nicht denken. Ansonsten schmiegte sie sich nach der Federkern-Kopfnuss sofort bei mir an.
"Danke", meinte sie unvermittelt in die Stille hinein.
"Du musst erschöpft sein. Komm lass uns schlafen. Ich mach das Licht aus, okay?"
"Ja. Und dann halt mich einfach fest."
~~~
Ihre Bewegung weckte mich auf. Sie lag eng in mich verklammert, mit dem Rücken zu mir. Meine rechte Hand ruhte auf ihrer nackten Brust in ihrer Pyjamajacke. Ah. Schon ...