Das Meisterwerk des Hephaistos
Datum: 06.07.2022,
Kategorien:
Hausfrauen
... werde ich ihn erschlagen", drohte der Schlachtengott. Sie schwieg weiter.
„Das war bestimmt, dieser Krüppel, dieser verfluchte Schmied, der mir das angetan hat. Der kann sich schon mal auf was gefasst machen." Sie schmollte weiter.
„Aber auf sowas kommt der Krüppel doch nicht alleine. Da hat ihm sicherlich meine hochnäsige Halbschwester Athene geholfen. Die war noch nie auf meiner Seite. Und meine Mutter Hera, die war auch schon während des großen Krieges gegen Troja auf der falschen Seite. Und Poseidon, dieser Wassergreis, der kann mich auch nicht ausstehen, der hat ihm bestimmt auch beigestanden."
Aphrodite schmollte weiter. Wer wollte in einer solch misslichen Lage schon die Namen anderer Frauen hören!
Endlich zeigte sich der Ehemann der Liebesgöttin und besah sich sein Werk. Es hatte funktioniert so wie er es geplant hatte. Beide Liebende waren gefangen, gefangen von seinem Netz und ineinander verfangen. Er konnte nicht anders als Lachen, nichts anderes als nur Lachen. Sein Lachen war laut und die beiden unglücklichen Gefangenen konnten sich nicht mal die Ohren zuhalten.
Von seinem Gelächter angezogen, kam zuerst Artemis an, mit Bogen und Pfeilen bewaffnet. Sie sagte was von Liebessklaverei und dass sie darum nie einen Mann an ihren Gürtel lassen würde. Athene lächelte etwas herablassend, in solchen Situationen fühlte sie sich etwas deplatziert. Sie wusste nur, dass kluge Sprüche hier nicht willkommen waren. Sie verließ den Tatort auch schnell. Eris blieb ...
... länger und weidete sich in der Szenerie, das war so richtig nach ihrem Geschmack. Demeter und ihre Tochter schüttelten nur den Kopf als sie das sahen. Hermes sagte zu Poseidon, seinem Onkel: „Nie will ich was mit dieser Göttin zu tun haben, bei diesem Ehemann!" Der pflichtete ihm, mit einem heftigen Kopfnicken bei. Apoll zog seine Doppelflöte heraus und machte auf dieses Ereignis eine schöne Melodie, welche er, bei Gelegenheit, seinen ihm anvertrauten Musen vorspielen würde. Wer nicht auftauchte, das waren Zeus und Hera. Sie hatten wohl selbst eine Auseinandersetzung zu führen. Als dann schließlich noch die häusliche Hestia erschien, wunderte sich die Götterfamilie. Sie verließ ihr Haus und ihr Herdfeuer sonst nie. Hier stimmte sie in das Gelächter mit ein.
Ares schimpfte nur zu Beginn der Bloßstellung, merkte er doch schnell, dass ihm das keine Erleichterung verschaffte, sondern noch mehr Gaffer ins Schlafzimmer holte. So schmollten die beiden, in ihrem Liebesakt zur Schau gestellten, und schwiegen.
Endlich beschloss Hephaistos, dem Spuk ein Ende zu bereiten. Er stellte sich, so gut es ging, mit seinem krummen Kreuz, aufrecht hin und löste die Versammlung auf. „Geht nach Hause! Hier gibt es nichts mehr zu sehen. Kehrt ihr lieber vor eurer eigenen Haustüre!" Nur Dike, die Göttin der Gerechtigkeit, tippte er an ihrer Schulter an und bat sie zu bleiben.
Dann wand er sich zu den beiden im Bett: „Habt ihr mir etwas, irgendetwas zu sagen?" Ares biss sich auf die Lippen und ...