Mangel an Respekt
Datum: 26.02.2019,
Kategorien:
Hausfrauen
... gezeigt hast. Willst du mir sagen, nur weil du drei Mal mit ihm intim warst, dass er in deiner Achtung über mir steht?"
„Nein, natürlich nicht. Er ist ein Nichts im Vergleich zu dir. Ich habe ihn am gleichen Abend noch gesagt, dass er für immer aus meinem Leben zu verschwinden hat. Ich werde ihn nicht mehr wiedersehen", beeilte sich Christel, ihrem Mann zu bestätigen. Immer mehr erkannte sie das wahre Problem. Dirk würde ihr den Sex verzeihen, aber würde er ihr auch den emotionalen Betrug ihm gegenüber verzeihen?
„Ich darf unser bisheriges Gespräch mal zusammenfassen: Du hast mir gesagt, dass du mich mehrfach sexuell betrogen hast. Christel, du hast mich nicht nur sexuell, sondern auch emotional betrogen. Du hast mit deinem Geliebten regelmäßig und häufig telefoniert und gechattet. Du hast dich mit Florian über Privates und über Intimitäten, die nur uns etwas angehen, ausgetauscht. Du hast ihm deine erotischen Wünsche und Sehnsüchte anvertraut. Du hast zu ihm gestanden, als ich deine Unterstützung, deinen Respekt gebraucht habe. Ich hatte Respekt von dir eingefordert, aber du hast ihn mir verweigert. Sinnbildlich hast du mir deinen Rücken zugedreht, als du dich von mir entferntest, um mit diesem Arschloch zu tanzen. Und du hast dich auf dem Weg zur Tanzfläche noch nicht einmal zu mir umgedreht. Du hast mich mehrfach auf emotionaler Ebene betrogen. Das hat mich viel mehr verletzt, als der Sex, den du mit ihm hattest. Diese emotionalen Seitensprünge haben die Kraft, ...
... unsere Ehe zu zerstören."
Christel fragte sich, woher Dirk all diese Informationen über die Kommunikation zwischen ihr und Florian hatte. Außer ihr kannte doch nur noch Sonja ihr Geheimnis. Sollte ausgerechnet sie geredet haben?
Dirks letzte Aussagen über die emotionalen Seitensprünge und die daraus entstandenen möglichen Konsequenzen legten sich lähmend auf das Paar. Keiner sagte mehr etwas, bis Christel die Stille durchbrach. „Du hast recht, Dirk. Ich habe dich enttäuscht und verletzt. Ich habe nicht zu dir gestanden, als es darauf ankam. Es ist geschehen, weil ich zu dumm war, das zu erkennen und den Mann zu ehren, der mir wirklich wichtig ist. Das bist du. Du allein. Ich habe wie selbstverständlich angenommen, dass du immer bei mir bist und es auch sein wirst, egal was passiert. Florian hat meinem Ego geschmeichelt. Es war aufregend für mich, auf sein Spiel einzugehen. Ich hatte nie vor, daraus eine Affäre zu machen. Ich verstehe endlich deinen Schmerz und, dass ich allein dafür verantwortlich bin. Wenn du mir nicht verzeihen kannst, verstehe ich das und werde eine Scheidung akzeptieren."
„Christel, wenn ich mit dir hätte Schluss machen wollen, würden wir jetzt nicht miteinander sprechen, sondern wären bei einem Scheidungsanwalt. Ich will mit dir zusammen herauszufinden, ob wir beide uns gegenseitig verzeihen können, und ob wir uns als ‚selbstverständlich' angesehen und auch so behandelt haben. Wenn wir es wirklich wollen, dann musst du wieder meine Nummer eins in ...