Nur ein Geschäftsessen
Datum: 01.04.2019,
Kategorien:
Ehebruch
... sie ja nicht mehr, den hatte ihr Chef schließlich einbehalten. Auf wackligen Beinen stakte sie mit den Heels an den Füßen zum Aufzug und fuhr ins Parterre zur Rezeption, wo sie sich ein Taxi bestellte. Allerdings bat man sie, doch bitte draußen zu warten. Sie wäre am liebsten vor Peinlichkeit und Scham im Boden versunken. Vor einer Stunde hatte sie sich noch vorgenommen, ihren Mann Daniel von ihrem neuen Gehalt hierhin einzuladen. Doch jetzt?
Zum Glück hatte sie das Kuvert mit dem Geld ihres Chefs noch dabei, um wenigstens das Fahrtgeld bezahlen zu können. Die Zimmer im Haus waren alle hell erleuchtet als sie ängstlich die Stufen vor der Haustüre nach oben stieg. Sie wusste nicht, was sie erwartet, nahm jedoch allen Mut zusammen und öffnete vorsichtig die schwere Türe, immer darauf bedacht, kein Geräusch zu erzeugen. Warum eigentlich? Sie wusste es selbst nicht.
Aus dem Wohnzimmer drang laut die Melodie des alten Beatles-Songs "Can't buy me Love". Warum hörte er gerade dieses Lied?
Im Wohnzimmer war er nicht. Sollte sie ihn rufen? Nein, besser nicht. Er war auch nicht in der Küche. Sie zog die hochhackigen Schuhe aus und schlich barfuß über die Treppe nach oben. Durch die offene Schlafzimmertür sah sie seinen Schatten an der Wand drinnen gegenüber, wie er irgendetwas hantierte und dabei hin und her lief. Dann hatte er per Handy - Steuerung die Musik gewechselt. Ihr kamen die Tränen. Es war i h r alter Song. "To love somebody" in der Version von Nina Simone und sie ...
... sang: "You don't know what it means to love somebody".
Sie musste wohl irgendwann so laut geschluchzt haben, dass Daniel plötzlich im Türrahmen erschien. Er sah sie nachdenklich und auch irgendwie argwöhnisch und verächtlich an. Auch er hatte offensichtlich mittlerweile etwas getrunken, denn seine Stimme lallte bereits leicht als er sie barsch fragte: "Was willst du?" Es brach ihr das Herz wie er sie ansprach und ihre Kehle war ihr wie zugeschnürt. Doch sie versuchte es. "Daniel, bitte lass uns reden. Ich habe das alles nicht gewollt. Ich weiß ja, dass ich Mist gebaut habe..." Er drehte sich wortlos um und ging in das Schlafzimmer zurück. Sie folgte ihm zögerlich und erschrak: Daniel war dabei, einen Koffer mit seinen Sachen zu packen!
"Bitte Daniel, bleib! Ich liebe nur dich und ich will dich nicht verlieren. Und wenn es tausend Mal falsch von mir war, ist es das denn wert, dass du mich verlässt, dass wir uns trennen?", versuchte sie es ein weiteres Mal.
Und dieses Mal reagierte er. Wütend schrie er sie an: "Erstens: du hast es nicht gewollt, hast dich aber auch nicht davon abbringen lassen, so aufgebrezelt wie möglich, so frivol wie möglich zu deinem Chef zu fahren. Sie versuchte seinen Wortschwall zu unterbrechen, versuchte ihn zu besänftigen: "Daniel, ich war betrunken, die haben mich betrunken gema...". Daniel schnitt ihr das Wort ab: "Zweitens: d u hast dich betrunken m a c h e n l a s s e n. Als sei das eine Entschuldigung! Drittens: es ist falsch, wenn du ...