Über den Dächern von Paris Teil 01
Datum: 04.03.2024,
Kategorien:
Erstes Mal
... Gesicht...
„Pssst! Tom!", hörte er eine leise Stimme über sich.
Er erschrak, setzte sich ruckartig auf und knallte mit der Stirn gegen etwas Hartes. Mit einem Schmerzensschrei laut fluchend ließ er sich wieder nach hinten fallen.
„Verdammte Scheiße!", fluchte er mit tränenden Augen und presste eine Hand auf die pochende Stirn. Er war sich in diesem Moment sicher, sich den Schädel gebrochen zu haben.
Einen Augenblick später schaute er sich mit zusammengekniffenen Augen nach dem Übeltäter um. Es war nicht schwer ihn auszumachen. Er, beziehungsweise Sie, hockte mit den Händen vor dem Gesicht regungslos vor ihm. Die hellblonden Locken hingen wie ein dichter Vorhang vor dem Gesicht und ließen keine Blicke zu. Ein leises Wimmern ließ ihn sofort seinen Schmerz vergessen. Tom erhob sich eilig und krabbelte auf allen Vieren auf Miriam zu, um sich den Schaden, den er verursacht hatte, anzusehen.
Entsetzt sog er zischend Luft ein, als er vorsichtig das seidige Haar beiseite strich und Blut zwischen den Fingern durchsickern sah. Ohne groß zu überlegen, zog er sie hoch und dirigierte sie zu seiner Hütte, welche von hier aus die nächste war. Hastig öffnete er die Eingangstür, stieß sie auf, brachte Miriam behutsam in das kleine Bad und dirigierte sie auf den Toilettendeckel. Sie hatte noch immer kein Wort gesagt. Er hörte nur den rasselnden Atem und unterdrücktes Wimmern. Tom war nicht religiös, doch in dem Moment betete er inständig, dass er ihr nicht die Nase gebrochen ...
... hatte.
„Miriam", sagte er mit fester Stimme, „Miriam, nimm bitte die Hände weg!"
Sie schüttelte nur schluchzend den Kopf.
„Miriam bitte!", sagte er nun beinahe flehend. Die Situation überforderte ihn zusehends.
„Ich kann dir sonst nicht helfen!"
Er griff zu ihren Handgelenken und zog mit sanfter Gewalt die Hände weg. Er schluckte schwer. Das Gesicht war Blut- und Tränenverschmiert. Mit fahrigen Fingern griff er eines der ausgelegten Handtücher und benetzte es mit warmem Wasser. Zitternd versuchte er das Blut wegzutupfen. Währenddessen begutachtete er den angerichteten Schaden. Die Nase sah normal aus. Weder geschwollen noch verfärbt, oder krumm. Zwar wurde so etwas nicht in den Erste-Hilfe-Kursen gelehrt, doch ging er nun davon aus, dass kein Bruch vorhanden war. Das Bluten hatte ebenfalls aufgehört. Doch noch immer flossen Tränen. Nachdem er so gut er konnte ihr Gesicht gesäubert hatte, begann er drucksend sich zu entschuldigen.
„Miriam...", begann er, sich sichtlich schuldig fühlend, „es tut mir so leid! Das wollte ich nicht. Ich muss eingeschlafen sein und..."
Sie unterbrach ihn.
„Is ok", sagte sie. Sie klang ziemlich näselnd als sie versuchte den Kopf zu schütteln, was sie aber sofort mit verzogener Miene unterließ. Allmählich zeichneten sich dunkle Schattierungen unter ihren Augen ab.
„Is' mir klar, dass das keine Absicht war. Ich hätt' mich ja nicht so über dich beugen müssen."
Sie versuchte ein Lächeln, ließ es dann aber bleiben. Tom sah nun ...