Von einer Heiligen zur Hure - Teil 4
Datum: 12.11.2024,
Kategorien:
An– und Ausgezogen,
... sehnsüchtig und mit schlechtem Gewissen nachschaute.
Ich hatte gerade meine neuen Kleidungsstücke in meinen Schränken verstaut, besser gesagt versteckt, als Georg die Wohnungstür öffnete, wir uns herzlich begrüßten und somit ein altvertrautes Rollenspiel begann.
Natürlich konnte ich die Geschehnisse in Frankfurt nicht ausblenden, geschweige denn vergessen. Im Gegenteil, sie waren omnipräsent. Insbesondere ein Ereignis beziehungsweise, eine Szene aus dem Pornostreifen und die damit verbundene entschiedene Frage ging mir nicht aus dem Kopf. Hatte der Darsteller am Ende einen Orgasmus und wenn ja, wie? Warum hatte Marcel auch gerade an dieser spannenden Stelle den blöden Fernseher ausgeschaltet?
Ich brauchte eine Antwort.
In der Nacht, als Georg endlich eingeschlafen war, schlich ich in unser Arbeitszimmer, lockte mich ins Internet ein und gab mit zittrigen Fingern den ersten Suchbegriff ein: Oralverkehr.
Unzählige Seiten wurden offeriert. Mit jedem Klick tauchte ich tiefer in Welten, von deren Existenzen ich nie zu träumen gewagt hätte. Es gab Anleitungen, Bilder, Filme, Kommentare, Erlebnisberichte und so weiter und so fort, unglaublich.
Als ich mich nach Stunden um fünf Uhr morgens ins Bett legte, wusste ich alles. Theoretisch.
Der nächste Tag zog sich hin, obwohl sich Georg alle Mühe gab mich zu unterhalten und mir eine angenehme Zeit zu bereiten. In mir brodelte es... .
Als ich am darauffolgenden Morgen erwachte, war mir klar, dass ich es keine fünf ...
... Tage mehr, solange hatte Georg noch frei, bis zu einem Treffen mit Marcel aushalten würde. Nicht vier, nicht drei, nicht zwei. Nein, heute wollte und musste ich zu ihm. Die letzten beiden Nächte hatten meine Lust und meine Neugierde dermaßen an- und aufgeheizt, dass mein Körper und meine Seele keinen Aufschub mehr duldeten. Eine Notlüge hatte ich auch schon parat.
Am Nachmittag nahm ich Georg liebevoll in den Arm und fragte ihn, ob er was dagegen hätte, wenn ich mich mit Julia auf ein Glas Wein treffen würde. Ich war überrascht, wie locker und leicht mir diese Worte über die Lippen kamen.
„Natürlich nicht mein Schatz. Aber bleib nicht zu lange. Du weißt ja, was heute für ein Ereignis noch ansteht.“
Oh Gott. Waren vier Wochen schon wieder vorbei? Ich hatte es tatsächlich vergessen. Das war mir noch nie passiert. Ich musste mich setzen.
„Was ist Carina? Geht es dir nicht gut?“, fragte Georg sorgenvoll.
„Doch, doch. Es geht schon. Alles in Ordnung“, log ich.
Nichts war in Ordnung. Ich saß in der Klemme. Was sollte ich machen? Marcel, den ich vor einer Stunde anrief, um meinen Besuch anzukündigen, absagen und mir damit unsagbare Qualen und Marcel eine weitere Enttäuschung zuzufügen? Oder das Treffen verkürzen, sich nur auf das Wesentliche konzentrieren und anschließend den heimischen ehelichen Beischlaf vollziehen. War ich bereits so abgebrüht? Könnte ich innerhalb von wenigen Stunden mit zwei verschiedenen Männern Sex haben? Ich merkte, wie mich dieser Gedanke ...