1. Das nackte Synchronschwimmteam - Teil 3


    Datum: 06.03.2025, Kategorien: Insel der Scham,

    ... Qualitäten. Ach, wenn er doch nicht so gefühlsisoliert wäre, und nicht so herumrennen würde, wie eine Mischung aus Waldschrat und siebziger Jahre Öko. „Stört es Dich nicht, dass ich angezogen bin?“ In Erika Behmkamps Gesicht zeigte sich ein kleines Grübchen. „Was meinst Du?“
    
    „Aber Matthias, die Botschafterin wohnt doch jetzt hier.“ Er zeigte sich uninteressiert. „Ja ich weiß, der Vertrag. Ich war an der Ausarbeitung beteiligt.“ Der Vertrag, der Prozess, der bleiche Mann, plötzlich war das alles wieder präsent, was sie so sehr beschäftigte. „Wie schätzt Du dann die Chancen meines Prozesses ein?“ Matthias kurz zögernde Reaktion weckte in Erika Behmkamp den Verdacht, dass er mehr wusste. „Die Gegenseite ist zu gut vernetzt, und es geht um zu viel. Du hast keine Chance.“ Sie spürte die Antwort als flaues Gefühl im Magen. Matthias scherzte nicht, niemals.
    
    Seine Antworten hatten die Kälte, aber auch die objektive Zuverlässigkeit eines Computerprogramms. Dafür schätze sie ihn, genauso, wie sie ihn dafür hasste. „Und jetzt hier? Bestehst Du nicht darauf, dass ich mich an die Regeln halte, und mich entkleide?“ Matthias stockte mit seiner Antwort, durch das halbgeöffnete Fenster drang durch die Stille der Nacht das Geräusch einer mit Absätzen laufenden Frau. „Wenn Du Dich ausziehen möchtes...“. Der Türgong schlug an. Die Uhr zeigte Viertel vor eins. Wer konnte das sein? „Matthias komm bitte mit an die Tür, um die Zeit mache ich nicht alleine auf.“
    
    In der Tür stand Dalina ...
    ... Schulley. Sie gab sich unterkühlt. Dennoch konnte sie eine gewisse Unsicherheit nicht verbergen. „Darf ich eintreten?“ Erika Behmkamp setzte ein süffisantes Lächeln auf ihre Lippen. „Ach Frau van Dyke, möchten Sie sich wieder als Amateurfotografin versuchen? Dann kommen Sie doch bitte herein.“ Ihren Matthias hatte sie nicht aus den Augen gelassen. Und siehe da, jetzt wo er die Frau mit den kastanienbraun rötlichen Haaren nun mit seiner aufgesetzten Brille sah, funkte es bei ihm. Er stutzte erst, als er den Namen van Dyke hörte. „Erika, der Name ist....“
    
    „Schnellmerker.“ Barsch würgte Erika Behmkamp ihn ab. „Wollen Sie nicht ablegen?“ Dalina Schulley blickte verwundert. „Üblicherweise wird das Jackett anbehalten.“ Was reizte Matthias immer noch an dieser Frau, obwohl er jetzt doch wusste, dass sie kein Sternenflotten –was -auch-immer war? „Ich meinte nicht Ihr Jackett. Wollen Sie nicht alles ablegen?“ Nun zeigte Dalina Schulley wieder ihren gouvernantenhaft überheblichen Blick. „Denken Sie nicht auch, dass Sie zu den üblichen gesellschaftlichen Gepflogenheiten zurückkehren sollten? Ich werde mich hier bestimmt nicht entkleiden.“
    
    Erstaunt regestrierte Erika Behmkamp diesen erwartungsvoll neugierigen Blick in Matthias Augen. So hatte sie ihn bis jetzt nie erlebt. Was weckte sein Interesse? „Aber den Vertrag von Wanipotua, den kennen Sie doch sicherlich?“ Nun schwang in Dalina Schulleys kühlen Auftreten Missmut. Was dachte sich eigentlich diese Erika Behmkamp bei ihren ...
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