Nordlichter - Teil 02
Datum: 07.03.2025,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... sitzen müssen, damit ihnen nicht schlecht wird. Wir haben wie einen Logenplatz zu wenig", sagte er lachend.
„Ich kann auch einen Wagen mieten. Müssen wir weit weg?", fragte ich.
„Das wäre wirklich prima. Bitte entschuldige die Umstände. Ja, wir gehen in ein nettes Restaurant mit einer Aussichtsplattform", erklärte Devon.
„Mache ich gerne. Du kannst mir vielleicht beim Frühstück die Adresse geben. Dann schaue ich mir den Weg mal an", sagte ich.
„Gut, dass du nicht blind dem Navi vertraust", fügte er anerkennend hinzu. Er hatte dabei was unglaublich grossväterliches mit seiner fürsorglichen Art und hielt seine Hand auf meiner Schulter. „Lass uns doch um neun Uhr unten im Restaurant treffen", beendete er seine Ausführungen und ich willigte ein und wünschte einen schönen Abend.
Magda und ich gingen nun in die Bar rein, begleitet von zwei weiteren Kollegen. Einer hatte seine Freundin dabei, der andere war eingefleischter Single und fand wohl Gefallen an der Polin und zeigte dies auch offenkundig. Magda liess sich nicht in die Karten blicken. Die beiden sprachen über einen Tanzfilm und ich fühlte mich so, wie Magda sich wohl bei meinem Gespräch mit Olivia zum Thema Astronomie gefühlt haben musste. Bei dem männlichen Flugbegleiter zeichnete sich ab, dass er dieses Thema nur gewählt hat, um sich bei Magda einzuschmeicheln.
Ich spürte jetzt den Alkohol, der mir eine Bettschwere verpasste. Ich war müde und wollte ins Bett, mit oder ohne Magda.
„Leute, ich bin ...
... ziemlich müde und gehe jetzt mal in die Koje", sagte ich in die Runde. Die Freundin des Flugbegleiters stiess ein „schade" aus und verabschiedete sich als Erste von mir. Dies schien ihrem Freund nicht ganz ins Konzept zu passen.
„Ich fand, du hattest recht, dass Vorurteile nichts mit patriarchalischen Denkmustern zu tun haben", fügte sie zu meiner Überraschung hinzu. Mir war nicht bewusst, dass mein Dialog mit Olivia im Restaurant so weite Kreise zog.
„Danke. Und ich wünsche euch beiden einen schönen Abend und bis morgen", sagte ich und klopfte ihrem Freund auf die Schulter, was er wohlwollend zur Kenntnis nahm. Niemals hätte ich sie ihm ausgespannt.
„Und Magda. Nochmals besten Dank für deinen tollen Service im Flieger heute. Jetzt weiss ich, warum unsere Airline hier immer so hoch punktet", sagte ich und sah, wie die Polin rot anlief. Mir tat es leid, dass ich eine solche Reaktion bei ihr hervorgerufen habe.
„Man sieht sich", sagte ich zum Typen, der neben Magda sass. Er bestätigte meine Aussage mit einem müden „Hey" und schaute gleich wieder zur Polin. Sie stand auf und streichelte mir kurz über den Oberarm.
„Gute Nacht. Jetzt bist du mir zuvor gekommen", sagte sie und ich wusste nicht, wie ich das zu verstehen hatte.
„Ja. Man sieht sich. Gute Nacht", sagte ich und lächelte sie an.
Auf dem Weg zu den Fahrstühlen in der Lobby sah ich nochmals Olivia.
„Hey, was geht ab?", wollte ich wissen und bediente mich wohl einer Pseudojugendsprache. Ich fühlte mich ...