Nordlichter - Teil 02
Datum: 07.03.2025,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... alt dabei.
„Klogang. Nichts Spektakuläres", entgegnete sie. „Du gehst also doch allein aufs Zimmer?", fragte sie etwas überrascht. Ich wollte gerade fragen, warum sie glaubt, dass ich mit jemandem aufs Zimmer verschwinde. „Ah, also doch nicht", sprach sie, als sie hinter mich blickte und jemanden wahrnahm. Ich hörte Schritte auf uns zukommen.
„Warte", hörte ich die Person sagen, dessen Stimme ich kannte. Es war Magda.
„Hey, ich bin auch voll müde", sprach die Polin und hakte sich bei mir unter. Olivia schaute etwas verwundert und sagte: „Eine schöne Nacht wünsche ich euch dann mal wohl".
Mir war es peinlich, dass Magda meinen Körperkontakt vor der Tochter meines Kapitäns suchte. Es hätte gereicht, wenn sie es im Lift getan hätte. Olivia zog von dannen und der Lift öffnete sich.
Ich drückte auf meine Etage und war gespannt, ob Magda den Knopf für ihr Stockwerk drücken würde. Dies blieb aus.
„Möchtest du noch auf einen Schluck zu mir kommen", sprach ich sie darauf an.
„Warum nicht", erhielt ich eine pragmatisch polnische Antwort. In mir stieg die Erregung. Wir betraten mein Zimmer. Ich zog meine Schuhe aus und sie tat es mir gleich. Ich offerierte ihr was aus der Minibar und sie griff zu einer Flasche San Pellegrino.
„Mein Lieblingswasser", erklärte sie mir. Ich nahm ein kaltes Evian.
„So, jetzt sind wir da", sagte ich vielleicht etwas plump. Sie setzte sich mit einem geraden Rücken aufs Bett. Die Müdigkeit liess sie ein oder zwei Jahre älter als ...
... heute im Cockpit erscheinen. Sie war aber noch immer zauberhaft.
„Oh, mal schauen, ob ich mich mit dem W-LAN verbinden kann", sprach sie und zückte ihr Handy, als ob sie das Offensichtliche noch einen Moment hinauszögern wollte. Eine Minute später hörte ich eine Oper. „Das ist jetzt Netrebko, von der ich dir erzählt habe", erklärte Magda.
Obwohl ich die Musik zu dieser Stunde vielleicht etwas „suboptimal" fand, überzeugte die Stimme. Sie war etwas Besonderes, was ich in einem wachen Gemütszustand bestimmt besser zu schätzen gewusst hätte. Ich fragte mich, ob ich sie küssen soll, doch ich entschied mich dagegen. Stattdessen setzte ich mich neben sie und stiess mit dem Wasser an.
„Netrebko klingt unglaublich", sagte ich. Sie bedankte sich, als ob sie es gewesen wäre, die singt.
„Ja, sie ist ein Ausnahmetalent", sagte sie schüchtern, aber trotzdem irgendwie belehrend. Ihr Kopf war leicht gesenkt, in meine Richtung gewandt. Ihr fehlte wohl der Mut, mir jetzt in die Augen zu blicken. Trotzdem bewegte sich mein Kopf in ihre Richtung und meine Lippen berührten ihre. Zuerst nur ganz sachte, beinahe regungslos. Sie hauchte ihren Lippen Bewegung ein und ich drückte mein Gesicht fester gegen ihres und liebkoste sie ebenso. Irgendwie atmete sie laut durch die Nase aus und drückte mir ihre Wasserflasche in die Hand, als ob ich wüsste, was damit zu tun wäre. Ich legte sie schnell am Fussboden vor dem Bett ab und küsste sie sinnlicher und umarmte sie und mit meiner linken Hand ...