Nordlichter - Teil 02
Datum: 07.03.2025,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... Jahren noch am Panini-Alben vervollständigen und hatte keinen Plan", verriet ich ihm.
„Ja", sagte Devon wie ein äusserst zufriedener Vater. „Ich vergesse das manchmal. Leider. Ich komme oft müde von meinen Einsätzen heim und höre Olivia meist mit meiner Frau streiten. Häufig stelle ich mich auf die Seite meiner Frau, weil sich das so gehört. Und manchmal wird mir bewusst, was für ein starkes Mädchen Olivia ist. Sie muss uns aushalten und sah sich gezwungen mit dem Umzug in die Emirate ein neues Leben aufzubauen. Ganz schön viel verlangt von mir, nicht?", wollte Devon von mir wissen.
„Devon, ein neues Leben kann auch ein Abenteuer sein. Aber selbst dort setzt eines Tages eine Normalität ein und der Alltag ist manchmal der grösste Feind des Glücks. Man möchte Ruhe, Zeit für sich oder jagt einem Traum nach, der sich als Utopie entpuppt. Ich habe nur gehört, dass sie im Schulalltag mit einer hohen Fluktuation in der Klasse zu kämpfen hat. Ich glaube, es ist wichtig, dass ihr jemand in Zeiten des Wandels zur Seite steht. Keineswegs möchte ich behaupten, dass du und Megan das nicht macht. Aber sie benötigt eine Konstante, einen Fells in der Brandung, so etwas wie ein Stück Heimat. Und unser Job erschwert uns das manchmal. Vielleicht denkst du von Zeit zu Zeit an den wundervollen Menschen, mit einem unglaublich guten Musikgeschmack, der deine Tochter ist, bevor du dich auf die Seite deiner Frau schlägst. Es war schön euch heut Morgen beim Frühstück so scherzen und lachen zu ...
... sehen", sagte ich aufrichtig.
„Ja", stimmte Devon nachdenklich und einsilbig mit ein. „Wähle deine Schlachten und lass die Fünf mal gerade sein, nicht wahr?", fragte mich Devon.
„Letztere Weisheit gab ich übrigens gestern deiner Tochter mit auf den Weg. Es schien zu helfen", sagte ich und Devon lächelte. „Ich bereue es fast schon, nicht dein Schwiegersohn zu werden", sagte ich und entlockte ihm ein Lachen.
„Wie ist denn dein Leumund?", wollte Devon wissen.
„Mein Leumund?", fragte ich, um mich zu vergewissern, dass ich ihn richtig verstanden habe.
„Ganz recht. Da kann nicht einfach jeder kommen und um die Hand meiner Tochter anhalten", sagte Devon noch gut amüsiert.
„Ich bin mir sicher, dass sich deine Tochter jemanden aussuchen wird und nicht umgekehrt. Wird bestimmt jemand ganz Besonderes sein", sprach ich. Olivia hat es auch nicht anders verdient.
„Ich hoffe, du hast recht. Ansonsten steht mir Wilson bei", sagte er grinsend.
„Wilson?"; wollte ich wissen.
„Ja, die neuen Baseballschläger aus der Aluminum-Linie liegen wirklich sehr gut in der Hand und schonen meine Gelenke", sagte Devon.
„Ich wusste gar nicht, dass du Baseball spielst", wich ich aus.
„Ich spiele nicht Baseball", sagte Devon trocken und wiederholte sein „I'm watching you"-Zeichen vom Hinflug und grinste.
Am frühen Abend herrschte während des Anflugs auf den internationalen Flughafen von Dubai starker Seitenwind. Er forderte mich und ich spürte förmlich die mitfiebernden Blicke ...