Nordlichter - Teil 02
Datum: 07.03.2025,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... von Olivia, die eine Stunde vor der Landung wieder bei uns Platz genommen hatte. Voll mit dabei war auch Devon, der alle Parameter überprüfte und bereit war einzugreifen, sofern es nötig war.
Ich machte einige Korrekturen am Side Stick, dem Steuerknüppel zu meiner Rechten, und hörte die Worte „Minimum", von einer automatisch generierten Computerstimme. Noch sah es nicht schlecht aus, doch der Wind wollte es mir heute nicht einfach machen.
„Fifty, fourty, thirty, twenty, retard", hörte ich die metallene Computerstimme sprechen und zog die Schubhebel zurück. Mit einem gut spürbaren Rattern setzte der A330 auf.
„Gut gemacht", sagte Devon und Olivia unterbrach ihn mit „wirklich?", und ich spürte ihr Grinsen in der Aussage. Mit einem Lächeln im Gesicht deaktivierte ich die Schubumkehr und übergab die Maschine Devon, der den Airbus zu einem Standplatz am Terminal 3 rollte. Nachdem die Triebwerke abgestellt waren und der Flieger seine Energie von einer Bodenstromanlage angezapft hatte, wandte ich mich der hübschen Blondine zu.
„Ich hoffe, du nimmst mich mal auf einen Flug mit dem Helikopter mit? Deine Landungen müssen ja genial werden, wenn man deinen hohen Ansprüchen Glauben schenken möchte", sprach ich.
„Vielleicht", sagte sie verspielt und charmant zugleich. „War gut, dir über die Schultern zu schauen. Hab viel gelernt, was man nicht tun sollte", sprach Olivia. Ich schaute sie grinsend an.
„Schon klar", sagte ich.
„Also dann", sagte Olivia und blickte mir ...
... nochmals tief in die Augen. „Bis irgendwann einmal und war schön dich kennengelernt zu haben", sagte Olivia für einmal äusserst freundlich.
„Die Freude war ganz meinerseits", erwiderte ich.
Auch Megan, die extra noch ins Cockpit kam, verabschiedete sich von mir und umarmte mich zu meiner Überraschung noch im Sitzen. Das kam selten vor, dass mich ein Gast im Cockpit zum Abschied umarmt hat -- und so gut war meine Landung jetzt auch wieder nicht. ;-)
Sie bewegte sich zur Cockpittür und drehte sich zu ihrer Tochter um, als ob sie nun auch endlich kommen soll.
„Also, bis gleich, Dad", sagte Olivia und stand von ihrem Jumpseat auf. Auch ich manövrierte mich aus meinem zurückgefahrenen Stuhl.
„Darf ich dir noch was in dein Ohr flüstern?", fragte ich Olivia, noch bevor sie das Cockpit verlassen wollte.
„Ja", sagte sie schüchtern. Ich legte meine rechte Hand auf ihre linke Schulter, um vor ihrer Mutter möglichst unschuldig zu wirken. Innerlich hätte ich sie am liebsten fest in meine Arme geschlossen.
„Ich will, dass du weisst, das ich selten so einer Frau wie dir begegnet bin. Kaum zu glauben, dass du erst achtzehn Jahre jung bist. Du hast jemand Grossartiges verdient und du wirst ihn finden. Oder er dich. Pass auf dich auf, ja?", gab ich ihr mit auf den Weg. Gott, habe ich mich bemüht, leise zu flüstern.
Sie schaute mich lächelnd an und blickte mir in die Augen. „Na komm schon her", sagte sie und nahm mich platonisch aber dennoch voller Dankbarkeit vor ihren ...