1. Nordlichter - Teil 02


    Datum: 07.03.2025, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... Entrüsteten.
    
    „Das habe ich nicht gesagt", sagte er lachend.
    
    „Was hast du gegen mich?", sprach ich künstlich aufbrausend. Devon lachte herzhaft und schüttelte den Kopf.
    
    „Übrigens, meine Familie und eine britische Flugbegleiterin treffen morgen den Konsul Grossbritanniens. Möchtest du auch mitkommen?", fragte mich Devon.
    
    „Wenn es dir nichts ausmacht, dass ein Deutscher dabei ist, komme ich gerne mit. Ich habe keine festen Pläne und lerne gerne spannende Menschen kennen", erzählte ich.
    
    Über Libyen wurden wir von einer Kollegin aus der Küche angerufen. Devon nahm das Telefon ab.
    
    „Ja, Magda, was gibt's?", wollte er von der polnischen Flugbegleiterin wissen. Ich hörte ihn auflachen. „Ja klar, komm vorbei und bring uns gleich noch einen Tee mit", sagte der „ältere Herr" neben mir. Fünf Minuten später öffneten wir wieder die Cockpit-Tür. Die Auswirkungen des 11. Septembers haben seine Spuren hinterlassen. Seither löst das Öffnen der Cockpit-Tür einen genau geplanten Prozess aus. Alles lief gut. Magda kam mit einem Tablett und dem von Devon verlangten Tee zu uns. Sie lächelte. Die Dame aus Breslau war zwar nicht gross, aber ihr nach hinten gebundenes schwarzes Haar und die für unsere Airline typische Schminke liessen sie sehr gewinnbringend aussehen. Ich mochte ihren Duft, der das Cockpit füllte.
    
    „Möchtest du noch was neben der Milch in deinen Tee?", fragte Magda unseren Kapitän und flirtete ihn gerade noch an der Grenze von Anstand und Moral an.
    
    „Vielleicht ...
    ... etwas Süsses? Habt ihr nicht mehr diese leckeren Kekse?", fragte Devon.
    
    „Wenn du etwas Süsses möchtest, gibt es nur das hier", sagte die Polin charmant und gab ihm ein platonisches Küsschen auf die Backe. Er grinste und bedankte sich.
    
    „Martin, was darf es für dich sein? Kaffee, Tee oder sonst was?", fragte mich Magda nicht ganz so freundlich, wie sie zuvor mit Devon sprach. Ich blickte zu ihr und strahlte die Polin an. Sie hatte was von einer Ballerina. Sie lächelte mich nun nicht mehr ganz so müde und desinteressiert wirkend wie vorhin an.
    
    „Weisst du was? Wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse, hätte ich gerne auch eine Portion von Devons süssem ‚Das hier', was meinst du?", sagte ich etwas kess zur Polin. Beide lachten laut auf und Magda kam meinem Gesicht näher. Sie gab mir zu meiner Überraschung einen Kuss auf die linke und danach einen weiteren auf die rechte Backe. Der letzte war sogar etwas nass. Ich spürte einen Impuls in meiner Hose. Es wirkte fast so, als ob sie mir die Küsschen gab, um ihren Mut zu beweisen.
    
    „Warum so bescheiden", erwiderte Magda kokettierend.
    
    „Ich wollte einfach nur den weltklasse Service geniessen", zwinkerte ich ihr zu.
    
    „Immer zu deinen Diensten", sagte sie und setzte sich für ein paar Minuten auf den Sitz hinter uns, wo Olivia vorhin sass. Mir fiel auf, dass das Handy von Devon's Tochter noch immer neben mir lag. Ich nahm einen Schluck aus meiner Wasserflasche und kam mit Magda ins Gespräch.
    
    „Mit deiner schönen Frisur ...
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