Die Agentur 04
Datum: 19.06.2019,
Kategorien:
BDSM
... hier hatte sie die Kontrolle. Sie konnte das, was die nackte Marie besaß, verschenken. Es war allein ihre Entscheidung. Marie wollte schon immer lieber geben, als nehmen, wollte schon immer eher dienen als führen. Aber sie sich dafür immer gewünscht, gesehen und geliebt zu werden. Zu wissen, dass ihr Opfer und ihre Selbstaufgabe auf Bewunderung und Wertschätzung stoßen würde. Diesem Impuls gab sie nun nach. Sie sprang in ein dunkles, tiefes Wasser in der Hoffnung, dass Lisa und James sie dort unten auffangen würden.
Und mit diesem Wirbelsturm von Gedanken und Gefühlen sank sie langsam herab auf den Boden. Elegant und verrucht und zugleich rein und unschuldig. Unterwürfig und doch selbstbestimmt. Sie verschränkte die Arme hinter dem Rücken, ertastete die jeweils gegenüberliegenden Ellenbogen. Zuletzt brach sie den Blickkontakt zu Lisa und senkte in einer Geste der Unterwerfung den Kopf. Maries Herz raste und sie war von einer tiefen, wohligen Unruhe erfüllt. Dann hörte ihr Kopf auf, zu denken. Es war, als wäre eine Last von ihren Schultern gefallen. Sie war nur noch. Die Zweifel, die Angst - alles war fort. Sie würden nun entscheiden, was mit ihr geschah. Sie musste das nicht mehr tun. Sie war sicher.
Lisa bestaunte Maries Unterwerfung. Sie hatte gespürt, dass die blonde Frau mehr als nur Geld gegen Sex suchte - natürlich wäre sie sonst nie durch das Bewerbungsgespräch gekommen. Fräulein Schmidt hatte einfach ein unbeirrbares Gespür für so etwas. Aber dass Marie so ...
... schön sein würde, überwältigte die dunkelhaarige, erfahrene Agenturdame. Verdammt, Marie war um die Vierzig - und wirkte so unschuldig, als sei sie gerade 18 und völlig unerfahren. Dabei kniete dort eine erwachsene, reife Frau, die gewiss schon einige Höhen und definitiv Tiefen in ihrem Leben mitgemacht hatte. Lisa konnte nur ahnen, was in Marie gerade vorging, aber sie verstand, dass Marie soeben entschieden hatte, sich auszuliefern.
"James, mein Bester", murmelte Lisa gedankenversonnen, ohne den Blick von dem blonden Schopf zu lassen, der Maries Wangenröte verbarg, "wir ändern den Plan."
Der Mann im Anzug war von Maries Anblick ebenso hingerissen wie Lisa, aber er fing sich rasch und sagte: "Jawohl, M'am."
Dann drehte er sich auf den niedrigen Absätzen seiner schwarzen Lederschuhe um. Nur wenige Sekunden später kam er mit einer schwarzen Kamera in den Händen wieder.
"Die Improvisationssession beginnt, schätze ich, M'am?"
"In der Tat, James, in der Tat."
Der affektierte Austausch der beiden entging der knienden Marie nicht. Neugierig lugte sie durch den Vorhang ihrer blonden Haare hoch. Keine Sekunde zu früh, denn Marie legte ihr sanft die Hand unters Kinn und zwang ihren Kopf mit sanfter Gewalt nach oben.
"Liebes, du bist eine Faszination." Mit einem leisen Klicken fing James die Szene bereits ein. Lisa achtete nicht darauf, sie schien es überhaupt nicht zu hören. Sie beugte sich ganz nah zu Maries Gesicht herunter und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. ...