1. Die Mitte des Universums Ch. 136


    Datum: 08.07.2019, Kategorien: Anal

    ... ‚Nguyet arbeitet diese Woche Zentrum' las ich nun, womit sicher das Hauptquartier der Firma im Industriepark zehn Kilometer nördlich unserer Stadt gemeint war. Oder das Stadtzentrum, wo sie oft Kunden Häuser zeigte? Nun, das konnte stimmen oder eine Ausflucht sein, aber es war wahrscheinlich wirklich so, dass Nguyet heute nicht hier sein konnte oder wollte. Als Thuy den Hörer aufgelegt hatte, fragte ich noch kurz nach Hoang, aber sie kicherte nur und schüttelte ihren süßen Kopf. Wahrscheinlich war ihr es immer noch ein wenig peinlich, dass sie sich so oft mit einem wesentlich jüngeren Mann zur unbeschwerten Kopulation traf. Ich fand's aber schön. Natürlich.
    
    Thuy trug heute wieder ihr dunkelblau-dunkelrot kariertes Kleid, wobei die großen Karos mit relativ dicken weißen Streifen voneinander abgesetzt waren. Das Kleid hatte auch einen hübschen weißen Stehkragen, aber da es Sommer war, trug sie heute keine Strümpfe oder Strumpfhosen. Die Klimaanlage war zwar an, aber es war nicht weiter kühl. Als sie erneut zum Telefon griff, wollte ich wieder nach draußen gehen, um zu rauchen, aber sie bedeutete mir, doch schon mal nach oben in die Küche zu gehen. Sie fügte noch schnell an, dass ich das Fenster öffnen sollte und dass Bier im Kühlschrank war. Nun, anscheinend wollte sie, dass ich bleibe, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass unsere kleine Runde nicht im Bett enden würde. Oder auf der Kommode, wie mit Casey?
    
    Während ich zum ersten Mal hier oben in der Küche allein ...
    ... rauchte und an meinem Bier nippte, blickte ich auf das große Bild an der Wand, das wohl sogar ein Original war. Da ich mit meiner Zigarette aber nicht die Luft verpesten wollte, wartete ich, bis ich mit dem Rauchen am offenen Fenster fertig war, bevor ich die drei Meter zur Wand hinter dem Tisch ging. Ich hörte irgendwann Thuy hinter mir ganz leise die Treppe hochkommen und fühlte dann ihren Arm an meinem. Ich sah zu ihr runter -- Thuy war noch ein Stückchen kleiner als Nguyet, aber ein bisschen fraulicher -- und sie lächelte zu mir hoch. Ich radebrechte meine Frage, ob das Gemälde ein Original war, indem ich irgendwann mit meinem Zeigefinger auf den Fußboden zeigte; vielleicht verstand Thuy ja auf diese Weise ‚von hier'.
    
    Sie brauchte eine kleine Weile, um herauszufinden, was genau ich wissen wollte, während der ich noch auf die Signatur in der unteren rechten Bildecke zeigte und dann zurücktrat, um das ganze Panorama noch einmal einzusaugen. Die Szene war archetypisch vietnamesisch: mit Reisfeldern, Wasserbüffeln, hohen Bergen im Hintergrund und zwei jungen Bauern mit den so typischen flachen, konischen Hüten. Thuy hatte währenddessen auf ihrem Telefon eine Webseite aufgerufen und zeigte mir nun die Biografie des Künstlers. Und ja, er lebte auf einem Dorf hier in der Nähe. Sie lächelte mich noch einmal an, und mir fiel auf, dass Thuy heute sogar Make-Up aufgelegt hatte, was für sie äußerst ungewöhnlich war.
    
    Ja, eigentlich hatte Thuy -- als die einzige unter den vielen ...
«12...456...11»