Beziehungsunfähig 11
Datum: 06.11.2019,
Kategorien:
Hardcore,
... es heraus zu finden. Mir reichte schon die Tatsache, das der Daumen, der während des Gesprächs sporadisch und des öfteren sinnbefreit die Stopptaste des Automaten drückte, nun permanent gedrückt wurde.
Mein Blick haftete wie gebannt auf diesen Seismographen in Daumenform. Nach ein paar Sekunden entspannte er sich wieder; stattdessen spürte ich, wie Ramona mein rechtes Ohrläppchen zwischen Daumen und Zeigefinger ihrer anderen Hand nahm. Sie drückte es, nicht sanft und nicht fest, beugte sich von hinten zu meinem Ohr zu sagte, gerade laut genug, das ich es hören konnte
"Du bist ein schlimmer Junge..."
Dann ließ sie mich wieder frei und legte eben diese Hand auf meine Schulter. Ließ den Daumen zwei oder dreimal kreisen und ließ mich dann los.
'Das war Merkwürdig.'
Ja, in der Tat.
Überhaupt wie der ganze Tag. Merkwürdig und schön zugleich.
Jetzt hier mit Ramona den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Vorher der grandiose Pool. Und das ich Susan kennen lernen durfte. Das war schon imposant. Erlebt man nicht alle Tage.
'Schade, dass sie schon vergeben ist. Alle Guten sind schon weg.'
'Aber vielleicht ist sie heute auch dabei...'
Dieser letzte Gedankengang schreckte mich dann doch hoch; hektisch sah ich auf die Uhr. Bereits Sechs durch. Zeit mich los zu machen, wollte ich doch halbwegs pünktlich sein.
Ich verabschiedete mich noch angemessen von Ramona, welche einen leicht enttäuschten Eindruck machte, dass ich schon ging. Ja, ich mochte sie ...
... wirklich, auch für die kleinen Gesten und das sie sie zeigte.
Dann machte ich mich auf den Weg.
Da ich mich wie üblich in Kleinigkeiten verhedderte kam ich etwa zehn Minuten nach Sieben an der Gartenlaube an. Ich konnte schon den Duft des Gegrillten riechen. Schon machte sich mein Magen erfreut bemerkbar.
Ich klingelte, wie des Nachmittags, und wie ein Dej-vu lugte Allessa kurz darauf um die Ecke. Dann kam sie mir entgegen. Ich war derweil bereits in den Garten eingetreten, so trafen wir uns auf halber Strecke.
Allessa hatte die Arme bereits zum Empfang geöffnet; so ließ ich mich in die Umarmung.
Noch während der Begrüßung hörte ich sie an meinem Ohr leise "Gott sei dank bist du da." grummeln, worauf ich sie ein wenig fester umgriff.
Dann lösten wir uns voneinander und ich sah sie fragend an.
"Wirste gleich sehen..." war ihre unheilvolle Prognose des Kommenden. Da die Aussicht auf leckeres Bratgut und die Gesellschaft von Allessa mir jedoch die Zuversicht nicht nahm, ging ich recht gelöst hinter ihr her.
'So schlimm wirds schon nicht kommen.'
Um die Ecke der Laube gelangt erwartete mich fast das selbe Bild wie Nachmittags.
Jens und Nils, wer von den beiden welcher war hatte ich erfolgreich vergessen, saßen wieder nebeneinander und unterhielten sich. Die Gesprächsrunde hatte sich jedoch erweitert, und das nicht gerade zum Besseren. Mit dabei saß Matthias Bäcker. Er beteiligte sich jedoch kaum an dem fachsimpeln der Erstgenannten; vielmehr hörte er zu ...