1. Sandstürme - Teil 14


    Datum: 23.12.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... wirkte so grundsolide auf mich. Sie war jung, ruhig, reif und wusste meist genau, was sie wollte. Das gefiel mir an ihr.
    
    Auf dem Weg zurück ins Hotel gingen wir in einen grösseren 7-Eleven und kauften uns Chips, Sandwiches und Kondome, von einer Marke, die wir beide nicht kannten. Ich hielt die Tüte und Zsa Zsa legte ihren Arm um meine Hüfte und kuschelte sich an mich.
    
    „Oh, behalten wir das mit der Beziehung noch für uns, bis Sonja abgereist ist?", fragte ich sie vielleicht etwas unsicher.
    
    „Ja klar, davon bin ich ausgegangen", sagte sie und verstand in dem Moment, dass wir dem Hotel näher gekommen sind.
    
    Zwei Minuten später sahen wir Xavier in einem Café vor dem Hotel noch eine Schloten und ich war überrascht zu sehen, dass er raucht. Er stand auf, legte ein paar Scheine neben den Kaffee und kam zu uns rüber.
    
    „Was für eine Überraschung euch beide hier zu sehen", sagte Xavier leicht verwundert.
    
    „Ich wusste nicht, dass du rauchst", sagte ich, um das Gespräch in eine unverfängliche Richtung zu drehen.
    
    „Ja, ich rauche, versuche aber ein Päckchen für zwei Wochen zu haben. Ist nicht immer einfach", sagte er amüsiert, aber doch so, als ob man ihn gerade dabei erwischt hätte. „Ihr seid ohne Sonja unterwegs?", fragte er in einer ruhigen Tonlage und schaute dabei einem Oldtimer auf der Strasse hinterher.
    
    „Ja, wir haben uns getrennt", sagte ich.
    
    „Also er meint, dass sie noch allein was anderes machen wollte", rettete mich Zsa Zsa wegen meines zweideutigen ...
    ... Englischs über die Runden.
    
    „Okay, ich verstehe", sagte Xavier und lächelte mich an.
    
    „Wisst ihr was? Der Wind sorgt dafür, dass ich friere. Ich gehe dann mal aufs Zimmer und du kannst mir die Tüte mitgeben", sagte Zsa Zsa zu mir.
    
    „Okay, dann wünsche ich dir noch einen schönen Abend", sagte ich zu ihr. Es war schwer, ihr keinen Kuss auf die Backe zu geben.
    
    „Tschau Xavier", sagte die Ungarin und stiess noch ein „brrrr" aus, als sie sich mit der Tüte in Bewegung setzte.
    
    „Wollen wir kurz einmal ums Hotel laufen, um die Beine warmzuhalten?", fragte mich der Spanier. Es begann zu tröpfeln.
    
    „Klaro. Und, wie geht es dir?", fragte ich ihn.
    
    „Ausgezeichnet, ich hoffe dir auch?", sagte er kryptisch und spielte den Ball zurück. „Ich hab' gerade vor einer Stunde mit Sonja Kaffee getrunken und eine Zigarette geraucht. Wir haben uns zufällig in der Lobby getroffen und sie glaubte, du wolltest noch Kleider kaufen", löste Xavier unsere Wirren langsam auf. Meine Hände wurden kalt. Ich war es, der sich nun ertappt fühlte. Ich hörte mein Telefon surren.
    
    „Bestimmt das mit den Kondomen", sagte Xavier amüsiert und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Ich schaute auf das Display.
    
    Zsa Zsa schrieb: „Mist, die Kondome lagen ganz oben in der Tüte. Sag, ich bringe sie euch später vorbei, wenn er fragt."
    
    „Ja genau. Die Kondome", sagte ich und räusperte.
    
    „Ich weiss, dass mich das alles nichts angeht. Ich weiss aber auch, dass Sonja, du und vielleicht auch Zsa Zsa nicht ...
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