Sandstürme - Teil 14
Datum: 23.12.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... aufrichtig zu mir seid. Schau, solltest du morgen nicht fit sein, dann denk über mein Angebot nach. Ich fliege an deiner Stelle und es bleibt unter uns. Ich weiss, ich bin dein Check-Pilot und das ist irgendwie unangenehm, aber mir hat auch schon mal einer richtig aus der Patsche geholfen. Und jetzt könnte ich es dir zurückgeben", erläuterte Xavier sein gestriges Angebot nochmals im Detail.
„Xavier. Das mit Sonja ist kompliziert, aber für mich ist Fliegen keine Arbeit, sondern eine Leidenschaft. Mir würde es guttun, den Flug morgen zu machen und ich fühle mich auch körperlich und geistig fit genug", wollte ich ihn überzeugen und ich meinte jedes Wort so, wie ich es sagte.
„Gut, gut! Dann muss ich vielleicht noch etwas warten, bis ich den Gefallen mal zurückgeben kann", sagte Xavier schmunzelnd.
„Was war das für ein Gefallen?", wollte ich wissen.
„Erzähle ich dir mal bei einem Bier. Aber kurz gesagt. Mein Check Captain war 6 Stunden allein im Cockpit und ich konnte für die Landung mit einer Lebensmittelvergiftung gerade mal noch anständig funken. Mein regulärer Kapitän war ein Totalausfall", lachte er und klopfte mir auf die Schulter. Offenbar hätte er und sein Kapitän in einem Restaurant in Accra das gleiche Fischgericht bestellt.
„So schlecht bin ich nicht dran", sagte ich ihm. „Ich muss langsam hoch, die Flugvorbereitung machen. Aber das Wetter wird ziemlich scheisse werden", sagte ich.
„Ja. Ich hoffe, wir kommen hier noch zu einer anständigen Zeit raus", ...
... sagte er trocken.
„Ich rechne morgen mehr Sprit fürs Rollen ein", sagte ich und er nickte mir zu.
„Also, bis morgen. Und du gehst jetzt zu Sonja?", fragte er grinsend.
Ich ging tatsächlich zu Sonja. Sie war im Zimmer und schaute Fernsehen.
„Hallo, mein Ex-Freund", grüsste sie mich freundlich.
„Hallo meine Ehemalige", sagte ich gut gelaunt, obwohl sich die neue Dynamik für mich noch irgendwie sehr merkwürdig anfühlte. „Grüsse von Xavier. Er hat mich und Zsa Zsa gesehen und gefragt, wo du bist", erzählte ich. Sie machte ein ernstes Gesicht.
„Na ja, dann haben wir was geschwafelt und er wusste bescheid", sagte ich.
„Und das Kaffee-Kränzchen mit mir hat er erst dann offengelegt, nachdem ihr euch schon in Widersprüche verstrickt hattet?", fragte sie mitfiebernd.
„So ist es. Und dass die Magnum-Kondome für mich und Zsa Zsa in der Einkaufstüte ganz oben lagen, machte den Moment so richtig einmalig", sagte ich und Sonja musste lachen.
„Sonja? Stört es dich, wenn ich am Schreibtisch noch kurz ein paar Infos für den morgigen Flug anschaue?", wollte ich wissen. Ich hoffte, dadurch emotionalen Themen aus dem Weg gehen zu können.
„Nein, kein Thema, soll ich schnell raus, mir die Beine vertreten?", wollte sie wissen.
„Ach, bleib ruhig hier. Ist völlig okay", sagte ich. Sie öffnete ihr Notebook und hörte Musik mit ihrem Kopfhörer. Nach einer halben Stunde hatte ich eine Übersicht und ich schätzte es sehr, dass Sonja mich ungestört machen liess.
„Ist NOTAM ...