1. Sandstürme - Teil 14


    Datum: 23.12.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... gespielt verlegen. „Ich sollte mir vielleicht was anziehen. Aber nur, wenn du willst!?", sagte sie verspielt, aber ihre Augen beobachteten meine Reaktion minutiös.
    
    „Ja, ich will", sagte ich unreflektiert. Sonja lachte.
    
    „Was jetzt?", hakte ich nach.
    
    „Lieber Martin. Ich hätte mir seit gestern nicht mehr vorstellen können, von dir jemals die Worte ‚ja, ich will' zu hören", sagte sie gut amüsiert.
    
    „Es fehlt ja auch der Teil ‚Sie dürfen die Braut jetzt küssen' oder so ähnlich", sagte ich etwas verlegen. „Sonja?", fragte ich.
    
    „Ja?", sagte sie, als sie zu den Kleidern auf dem Bett griff.
    
    „Du wirst mal einen Mann glücklich machen. Schau nach vorn. Dein neues Leben fängt in ein paar Tagen an. Wird schon gut kommen", sagte ich. Sonja lächelte verlegen, aber entzückt von der Aussage und stand auf. Sie legte ihre Kleider auf das Bett und bewegte sich mit zwei Schritten zu mir. Sie umarmte mich. Ich legte meine Arme um sie. Meine rechte Hand lag auf ihrem Rücken und spürte ihre Gänsehaut und meine Linke lag wie gewohnt zwischen Hüfte und der Pobacke, die sich warm anfühlte. „Das ist eine Trostumarmung", sagte ich ernst.
    
    „Selbstverständlich", erwiderte Sonja mindestens genauso ernst. Aber ich hatte das Gefühl, als ob sie im Subton meine Aussage ins Lächerliche zog.
    
    „Wollen wir zusammen frühstücken gehen?", frage ich sie und löste mich von ihr. Es war unser letztes gemeinsames Frühstück in der Metropole des Königreichs Thailand. Beim abschliessenden Kaffee und ...
    ... Gebäck gesellte sich die schwedische Flugbegleiterin Astrid zu uns.
    
    „Wo hast du Mila gelassen?", fragte Sonja interessiert.
    
    „Das müsstest du Richard fragen", sagte sie mit einem Schmunzeln.
    
    „Na ja, er scheint ihr treu zu sein", sagte ich und entlockte den beiden Damen ein verlegenes Grinsen.
    
    „Gibt es schon News zu unserem Flug?", wollte die Schwedin wissen.
    
    „Na ja, ich glaube, es wird eine lange Nacht. Wetter ist ja hier schlecht und in Dubai auch nicht gerade rosig. Ich glaube nicht, dass wir vor fünf Uhr morgens landen", sagte ich etwas pessimistisch. Unsere Landung ist regulär für 3:45 Uhr veranschlagt.
    
    „Martin, ich will endlich nach Hause. Kann ich vielleicht etwas tun, um die ganze Sache etwas zu beschleunigen?", fragte Astrid flirtend.
    
    „Da müsste man schon mit dem Wettergott schlafen", sagte ich ziemlich geradeaus. Die Schwedin lachte zu meiner Überraschung laut auf und Sonja war von meiner dreisten Aussage wohl überrascht oder gar baff und formte einen runden Mund.
    
    „Oder müsste ich jetzt mit dir schlafen, damit du etwas schneller nach Dubai heimfliegst?", sagte die Schwedin noch immer amüsiert. Ich wurde verlegen.
    
    „Bei mir hat damals noch ein heisser Kaffee und eine Tageszeitung gereicht", schaltete sich Sonja nun schmunzelnd ins Gespräch ein und entlockte mir ein Lachen. Die Schwedin griff Sonja auf den Oberschenkel und lachte kindlich mit uns.
    
    „Das sind doch vielleicht seine Rockstar-Allüren", warf Astrid ein. Ich konnte ihr nicht ...