Freunde
Datum: 30.12.2019,
Kategorien:
Romantisch
... schon was ein. Tschüss."
Der Arbeitstag ging schnell vorbei. Ich war nicht ganz so konzentriert wie sonst, aber auch das ging schon mal so. Erst nach dem Abmelden erlaubte ich mir dann richtige Grübeleien. Beziehungsweise entschied ich mich nach kurzer Zeit, die Sache nicht kaputtzudenken. Da das Wochenende ja mit anderem ausgefüllt sein würde, putzte ich noch ein bisschen rum.
Und freute mich auf ihre Rückkehr. Ach, das Laufen würde ich auch noch hinkriegen. Immerhin war ich meiner Jugend mal Langstrecken-Läufer gewesen. Tja. Nur war das mehr als dreißig Jahre her. In meiner jungen Erwachsenenzeit hatte ich davon noch zehren können, ohne groß zu trainieren.
Das war an diesem Tag allerdings erschreckend anders. Nach vielleicht fünfhundert Metern mit Val war ich schon außer Atem. Uff. Nach einem Kilometer musste ich richtig beißen, um überhaupt noch dranzubleiben. Es kamen Seitenstiche dazu und ich hatte das Gefühl, meine Beine nicht mehr richtig vom Boden zu kriegen.
Verdammte Inzucht. Es ging nicht anders, ich musste sie um eine kurze Pause bitten.
"Du pfeifst ja wie ein Wasserkessel. Oje, und bist rot wie eine Tomate im Gesicht. Ganz schön außer Form, der Herr, oder?"
"Ich hab's dir doch gesagt. Das kann man von dir nicht behaupten."
"Das wird schon. Wir können ja etwas langsamer weiterlaufen."
"Oder etwas schneller gehen."
"Das könnte dir so passen. Los, wir sollten nicht auskühlen, sondern weitermachen. Komm schon."
Selbst das Jogging-Tempo, ...
... das sie anschlug, wurde mir nach kurzer Zeit zu hart. Sie schaffte es aber dennoch, mich weiter zu motivieren, und am Ende hatten wir bestimmt vier Kilometer zurückgelegt, als wir endlich an meinem Haus angekommen waren.
Fuck. Was bin ich hin. Das merkte ich erst so richtig, als ich mich die zwei Stockwerke Treppen hochschleppte. Alter Verwalter. Nie war das Sofa schöner gewesen. Boah. Und auch noch durchgeschwitzt wie Amtmann.
"Ich müsste eigentlich unter die Dusche", rief in Richtung Küche, wohin Val sich sofort verzogen hatte. Dabei war ich momentan froh, nicht gekotzt zu haben. An Essen konnte ich noch überhaupt nicht denken.
"Was hält dich ab?"
"Der fehlende Rollstuhl. Verdammt, musstest du mich gleich so kaputtmachen?"
"Musste ich. Jammerlappen."
"Werd du erstmal so alt, wie ich mich fühle."
"Ja, Opa. Dann husch, husch, unter die Dusche, damit wir essen können."
Selbst die Klamotten runterzukriegen, war eine Herausforderung. Junge, Junge. Oh, Besuch?
"Ja, sorry, muss pullern. Das okay?"
"Klar. Wenn du willst, kannst du auch mitduschen."
"Nicht nötig. Ich bin nicht mal warmgeworden beim Laufen, geschweige denn habe ich geschwitzt."
"Ja, mach dich nur lustig. Ich werde dich schon irgendwann fordern."
"Ah, das wollte ich hören. Kann ich spülen, ohne dass du Probleme mit dem Wasser kriegst?"
"Denke schon. Okay. Ah... Shit. Merken wir uns fürs nächste Mal: eher nicht."
Ich hörte sie noch lachen, dann war ich wieder allein. Na, die ...