Niemals Teil 9 (Roman)
Datum: 05.05.2020,
Kategorien:
Reif
... eine ganze Weile weiter, einfach nur, um die Leute zu beruhigen. Ich merkte deutlich, wie die Anspannung stieg.
Im Anschluss an meine Rede, durften die Leute ihre Hütten in Besitz nehmen und sich einrichten. Ich blieb auf dem Essplatz, für jedermann erreichbar.
David kam zuerst zu mir. Er grinste mich breit an.
„Ich habe schon alles fertig“, sagte er ganz locker. Ich lächelte ihm liebevoll zu.
„Du solltest die anderen deine Macht nicht spüren lassen“, sagte ich ganz leise. Er sah mich verdutzt an.
„Du warst zu schnell, mein Lieber. Selbst wenn du nicht ausgepackt hättest. Du wärst in deine Praxis gegangen, um zu sehen, ob alles da ist, was du brauchst. Ich weiß, dass du Seth bist und dich lieber um mich kümmerst, als um alles andere!“ Hihihi.
„Aber...“, er sprach nicht weiter.
„Ich nehme dir deine Macht nicht, auch nicht morgen. Lass dir einen Ersatz für die Zeremonie einfallen. Ich brauche jeden Mann auf meiner Seite, der mir wohl gesonnen ist!“
„Daria, ich...“, er verstummte erneut.
„Mein Vater vertraut dir, dass reicht mir!“ Ich hielt ihm meine Hand hin. Er kniete sich vor mir nieder.
„Ich gelobe, dich und die deinen zu schützen, auf ewig“, er küsste meine Hand.
„Das hättest du nicht tun brauchen, Seth. Du hast dich auf andere Weise bei mir profiliert. Du warst in den letzten Monaten immer für mich da. Du hast mich aufgebaut und dich dabei vornehm zurückgehalten. Das weiß ich sehr zu schätzen. Diese Eigenschaften, sind mehr wert, als jede ...
... Ehrenbezeugung. Ich verstehe gar nicht, warum dich alle als einen bösen Gott hinstellen.“
„Das wirst du ja morgen erfahren“, er wirkte sehr geknickt, erhob sich aber wieder.
„Nimmst du mich tröstend in deine Arme“, fragte ich und streckte ihm meine entgegen.
Das tat Seth sehr gerne und wir kuschelten mitten in der Öffentlichkeit.
„Wenn du nicht möchtest, Daria, brauchst du kein Kind mit mir zeugen!“
„Ich stehe zu dem, was ich versprochen habe!“
„Willst du es dir nicht noch einmal überlegen? Noch kannst du alles abbrechen.“
„Nein. Ich ziehe durch, was ich mir vorgenommen habe. Morgen ist es so weit. Ich gehe diesen Schritt sehr gerne, wenn er hilft, Frieden unter die Götter zu bringen!“
„Du gibst dein menschliches Leben her, um mit all diesen Rabauken zusammen zu sein? Warum um Himmelswillen machst du das? Kann ich dich nicht irgendwie überreden, das abzubrechen?“
„Seth. Ich habe meine Gründe, bitte hinterfrage sie nicht. Ich möchte dich nicht belügen müssen!“ Meine Stimme klang ernst und nun hatte ich erst recht seine Aufmerksamkeit.
„Ich muss los, um die neuen Frauen für „Weibsbild“ zu begrüßen. Bitte übernimm du hier meine Aufgaben so lange!“ Und schwubs war ich verschwunden.
Ich hatte geflunkert, was ich äußerst selten tue und so hatte ich noch etwas Zeit für mich alleine. Ich machte mich durchsichtig und schaute mir den Festplatz an. Der durch das Tor nur einen Katzensprung entfernt lag.
Eine riesige Bühne war aufgebaut worden. Ganz in ...