-
Astrids wundersame Ferien auf St. Antoinette
Datum: 30.05.2020, Kategorien: Insel der Scham,
... Amtmann Mahon, dem Bauern und dessen Frau für diesen Tag das Züchtigungsrecht über Astrid einräumen. Astrid blickte den Amtmann verwundert an, worauf dieser meinte, diese Arbeitsleistung habe auch erzieherischen Charakter. Wie Eltern und Lehrern ein natürliches Züchtigungsrecht zustehe, sei dies wohl auch hier angebracht, oder ob sie meine, der Po einer Vierundzwanzigjährigen sei darüber erhaben. Es stehe Astrid frei, durch entsprechenden Einsatz keinen Anlass hierzu zu bieten. Nein, nein, das sei schon gut, stotterte Astrid zu ihrer eigenen Überraschung und presste dann ihre Lippen zusammen. Sie dachte daran, welche Proteste es in Europa auslösen konnte, wenn eine Mutter einmal ihrer Tochter einen Klapps auf den Po gibt, und was das für ein Theater gab, als ein Lehrerkollege, den sie für seine grosse Liebe zu seinen Schülerinnen und Schülern bewunderte, im letzten Herbst spontan einem unverschämt frechen zwölfjährigen Bengel in seiner Klasse eine schmierte. Sogar der Bezirksarzt wurde aufgeboten, um sich die Wange des ach so armen Buben anzuschauen, und konnte natürlich längst keine Spuren von "Misshandlung" mehr feststellen. Und nun wurde das Züchtigungsrecht an ihr gerade mit der „Natürlichkeit“ der Züchtigung durch Eltern und Lehrer erklärt. Die Welt hier in der Karibik scheint nach andern Regeln als in Europa zu funktionieren. 5. Gegen 19.00 Uhr fand sich Astrid wieder im Hotel ein und nahm etwas verspätet das Abendessen ein. Sie meldete sich ohne weitere Begründung ...
... bei der Reiseleitung für den kommenden Tag ab. Ihre Zimmernachbarin Elke Demuth würdigte sie keines Blickes und blieb auch sonst stumm. Dass die beiden anderen Mitreisenden, welche am Nachmittag zusammen mit ihr das Amtsgebäude der Inselverwaltung aufsuchen mussten, über den rüpelhaften Ton des Beamten, welcher von einem der beiden gar als „Kanakenbürokrat“ betitelt wurde, und über die „unverschämte“ Geldbusse herzogen, hörte sie sich ebenso schweigend an. Nach dem Essen begab sie sich in ihr Hotelzimmer. Sie war plötzlich sehr müde. Selbstverständlich stellte sie den Wecker, doch wäre dies nicht nötig gewesen, denn sie wachte um halb fünf auf. Um zehn nach fünf und damit viel zu früh verliess sie das Hotel. Offenbar beschleunigte sie ihren Gang, ohne dies selbst wahrzunehmen, und stand schon fünf Minuten nach halb sechs vor dem Bauernhof. Dort entschloss sie sich, bis kurz vor sechs Uhr zu warten, wurde jedoch einige Minuten später bereits vom Bauern bemerkt und überaus herzlich willkommen geheissen und ins Haus geführt. Sie wurde geheissen, auf der Eckbank am grossen Tisch in der Wohnküche Platz zu nehmen, wo auch bereits Claude, der vierzehnjährige Sohn der Bauersleute sass. Bald gesellten sich auch die siebzehnjährige Lucie und der einundzwanzigjährige Jacques, also die beiden älteren Kinder, sowie ein Knecht zu ihnen. Nach und nach stellte die Bäuerin das Morgenessen, welches sich nicht besonders von demjenigen in einem westeuropäischen Bauernbetrieb unterschied, auf ...