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Astrids wundersame Ferien auf St. Antoinette
Datum: 30.05.2020, Kategorien: Insel der Scham,
... Schreie der Lust, einzelne unverständliche Wortfetzen. Das war nun wirklich peinlich, denn Astrid konnte klar erkennen, wann diese Tonbandaufnahme entstanden ist und wessen Laute festgehalten worden waren. Überdies legte der Amtmann eine kleine, leere Plastikverpackung mit dem Signet der Migros (grosse schweizerische Supermarktkette) vor Astrid hin. Es war die Verpackung eines Kondoms, und da Astrid im Moment wohl weit und breit die einzige Person aus der Schweiz war, musste diese Verpackung zwangsläufig aus ihrem Hotelzimmer stammen. Als der Amtmann sie aufforderte, Stellung zu nehmen, schwieg sie. Der Amtmann "half" ihr, "sich zu erinnern". Eine aufmerksame Zeugin, Frau Elke Demuth aus ihrer Reisegruppe - "Die Deutschen sind glücklicherweise noch immer dienstbeflissen und pflichtbewusst." -, habe ausgesagt, sie habe diese Aufnahme am Montagabend zwischen 22.23 und 22.27 Uhr auf dem Balkon vor dem offenen Fenster von Astrids Zimmer aufgenommen. Das Plastikding habe ein aufmerksames Zimmermädchen aus dem Papierkorb in Astrids Zimmer gefischt. Was Astrid dazu sagen wolle? Und Astrid solle ja nicht versuchen etwas abzustreiten, denn es gäbe durchaus Möglichkeiten, wiederum zu Vergleichszwecken, ein Tondokument zu erstellen. Astrid wäre nicht die erste Verdächtigte, welche zwecks Entlocken und Aufzeichnung von sexueller Lust entspringender Laute ins Kellergeschoss dieses Amtshauses geführt würde, wo geeignete Instrumente zur Reizung lustempfindlicher Körperstellen vorhanden ...
... seien. Astrid empfand diese Androhung als geradezu kafkaesk und musste laut herauslachen. Ihr kam der ketzerische Gedanke, es wirklich auf ein solches Beweisverfahren ankommen und sich quasi mit staatlicher Beihilfe zu einem währschaften Orgasmus verhelfen zu lassen. Das Lachen irritierte Amtmann Mahon etwas und er ahnte, was Astrid durch den Kopf geht. Er doppelte nach, zur Festnagelung des Beweises würde er natürlich die Zeugin Demuth für diesen kleinen Versuch beiziehen, da diese wohl am besten sowohl die Originallustschreie wie auch die entsprechenden Tonbandabspielungen vergleichen könne. Nein, das wollte Astrid nun wirklich nicht, in Gegenwart der Spinatwachtel Demuth aus Pullach bei München, welche zusammen mit ihrem Ehemann im Nachbarhotelzimmer logiert, ihre Lust herauszuschreien. Und überhaupt, ging es ihr plötzlich durch den Kopf, was soll eigentlich daran so schlimm sein und weshalb gäbe es dies zu verheimlichen, wenn ein Mann und eine Frau in einem Hotelzimmer hinter verschlossener Tür miteinander Liebe machten und dabei den lautlichen Ausdruck ihrer Lust nicht unterdrückten. So bestätigte Astrid kurz, dass es zur genannten Zeit in ihrem Hotelzimmer zum Intimverkehr mit einem Hotelangestellten gekommen sei, und schob auch gleich die Frage nach, was daran Unrecht sein sollte. Der Amtmann erläuterte ihr, selbstverständlich dürfe sie Liebe mit jedem erwachsenen Menschen machen und dies auch geniessen - in geschlossenem Raum oder in genügender Distanz zu Mitmenschen, ...