Die rote Box
Datum: 24.12.2020,
Kategorien:
Schamsituation
... warten, wir haben doch vom letzten Luftballon rasieren noch alles da. Kinder, wollen wir Yumis Haare gleich abmachen?“
In meinen entsetzten Blick hinein, brach ein Jubelgeschrei der Kinder los.
Kristin warf sich einen Bademantel über, band ihn zu und sagte: „Leg dich schon Mal auf den Turnkasten da hinten, der ist etwas bequemer als ein Tisch. Theo, du holst mal die blaue Kiste aus dem Regal, da müssten die Einwegrasierer und der Rasierschaum drin sein. Ich hole eine Schüssel warmes Wasser aus dem Waschraum!“
Die anderen Kinder geleiteten mich zum Kasten, der knapp 60cm hoch war. Die lederne Liegefläche war höchstens 80cm mal 30cm. Ich legte mich darauf, musste aber meine Beine herunterhängen lassen, was alles andere als bequem war.
Als Kristin mit der großen Schale Wasser zurückkam, sah sie dies sofort und wies zwei Kinder an, mir an jeder Seite einen Stuhl für die Füße zu stellen.
Die gesamte Situation war so skurril wie beschämend zugleich. Ich lag halbnackt, mit weit gespreizten Beinen, wie beim Frauenarzt da und meine Kollegin, die ich kaum kannte, bereitete sich darauf vor, mir mein Schamhaar abzurasieren. Mir war das alles unendlich peinlich und ich möchte mir gar nicht vorstellen, welche Schamesröte mein Gesicht bereits angenommen haben musste.
Als sie gerade ansetzen wollte, die längeren schwarzen Haare mit einer Schere abzuschneiden, intervenierte Leonie: „Darf ich die langen Haare abschneiden? Ich habe meiner Puppe auch schonmal die Haare ...
... geschnitten!“
„Und, was hat deine Mama dazu gesagt?“, fragte Kristin. „Die hat geschimpft!“, sagte Leonie kleinlaut, „Aber nur weil ich vorher nicht gefragt habe und weil es zu viele waren, die ich abgeschnitten habe. Bei Yumi sollen doch sowieso alle Haare weg und einverstanden ist sie auch, dann darf ich doch, oder?“
Ich fand ihre Augmentation beeindruckend für ein knapp fünfjähriges Kind und nickte Kristin unmerklich für die Kinder zu.
Wahrscheinlich, um weiteren Diskussionen vorzubeugen, verteilte Kristin daraufhin kleine Tütchen, die sie aus der blauen Kiste genommen hatte, an die Kinder. „So, meine Lieben“, meinte sie, „jetzt darf jeder mit der scharfen Schere, ganz vorsichtig, die Haare abschneiden und in sein Tütchen tun, die er zwischen Daumen und Zeigefinder packen und vorsichtig hochziehen konnte. Den Rest schneide und rasiere ich dann alleine ab. Die Tütchen kommen dann nachher in Eure persönlichen Ordner.“
Ich fühlte mich wie in einem schlechten Film. Jetzt sollten meine Schamhaare auch noch archiviert werden. Meine Gedanken kreisten irgendwo zwischen, ich breche ab und riskiere meinen neuen gutbezahlten Job mit allen Konsequenzen für meine Schulden, dem unterschriebenen Mietvertrag und dem Projekt, bis hin zu, das Schlimmste ist gleich überstanden. Augen zu und durch.
Letzteres tat ich dann auch. Ich hielt die Augen fest geschlossen. Auch, als dass ein oder andere Kind etwas zu stark an den Haaren zog. Da ich grundsätzlich die sehr vielen Haare, die ich ...